HDie spanische Motorradmarke Rieju kommt den meisten von uns (noch) nicht bekannt vor. Wahrscheinlich, weil Rieju traditionell mit leichten Motorrädern und Mopeds zu tun hatte. Darüber hinaus konzentrieren sich die Katalanen schon lange nicht mehr auf den Export. Allerdings hat Rieju in den letzten Jahren hart an der Einführung neuer Modelle wie der Pro-Serie gearbeitet: 250-cm³- und 450-cm³-Enduro-Motorräder. Gleichzeitig nimmt auch der Vertrieb in Europa Gestalt an.
Rieju bei der Enduro-Europameisterschaft
Die belgische Rolle bei Riejus Ambitionen geht weit über den bloßen Verkauf hinaus. Um den Wettbewerbsgeist der Marke mit dem roten „R“ zu unterstreichen, wird zudem ein eigenes Team gegründet. Dieses Rieju-Werksteam wird vom Belgier Luciano „Lou“ Arcangeli geleitet. Das Team um Arcangeli stellte sein Können bereits mit dem Einsatz der großartigen Fantics in der belgischen Enduro-Meisterschaft unter Beweis. Der Rieju wird 2010 sowohl an der Europameisterschaft als auch an der belgischen Enduro-Meisterschaft teilnehmen.
Woher kamen Riejus sportliche Pläne und warum kam sie zu Ihnen, um das Team zu leiten?
Luciano Arcangeli: Diese Bemühungen beweisen, dass man es bei Rieju ernst meint. Sie wollen sich unbedingt mit ihren neuen 50er- und 250er-Motoren auf dem Markt bekannt machen, vor allem aber mit dem 450er-Viertaktmotor, der auf einem sehr hochwertigen und zuverlässigen Motor basiert (Anm.: Yamaha). Daher ist es für uns eine große Ehre, als Botschafter von Rieju ausgewählt worden zu sein, aber es ist auch eine Belohnung für die harte Arbeit, die wir geleistet haben, um Enduro bei der Jugend bekannt zu machen. Rieju hat ein erschwingliches und solides Angebot. Darüber hinaus ist es ein Hersteller mit enormer Erfahrung. Es ist eine Familienfabrik, die seit mehr als 60 Jahren im Geschäft ist! Auch der Big Boss Jordi Riera hat eine klare Vision. Sie waren auf der Suche nach einer jungen und flexiblen Struktur, die schnell arbeiten kann. Wer es auch gewohnt ist, mit einem begrenzten Budget zu arbeiten und wer auf europäischer Ebene etwas bewegen kann...
Mit welchen Fahrern wirst du zusammenarbeiten?
Luciano Arcangeli: Allen voran mit einem jungen Belgier, Jonathan Piette. Jonathan hat sich in der belgischen E1 bereits gut geschlagen. Zuerst mit einer 125er Viertaktmaschine und dann mit der Fantic 200. Er wird unsere Speerspitze sein. Wir suchen außerdem zwei weitere offizielle Piloten, einen für die 50er und einen für den 125er Viertakt. Wir haben ein paar Piloten für die Europameisterschaft im Auge, darunter auch Franzosen, Briten und Polen. Allerdings ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, irgendwelche Namen zu verraten.
Bildnachweis: Rieju