Ich liebe 80er-Rennen: The Hardcross
Dieses Wochenende markiert den 22. Jahrestag der Ausgabe des Antwerp Hardcross von 1987. Am Sonntag, den 20. Dezember 1987, besuchten wir eines unserer allerersten Spiele im Antwerpener Sportpalast. Grund: ein guter Weihnachtsbericht. Oder was hast du gedacht?
Leider mussten wir bei dieser „Matinée“ auf den Gewinner des Samstagabends, Guy Cooper, verzichten. Dafür gab es auch einen guten Grund, denn in seiner Begeisterung über den (leichten) Sieg im Samstagsfinale hatte „Airtime“ nichts Besseres gefunden, als beim Überqueren des Zielsprungs auf das Coca-Cola-Banner zu tippen. Leider geriet Guys linker Arm hinter dem Banner des Softdrink-Riesen ins Wanken und unser tapferer Cowboy stürzte bei einem der vielleicht spektakulärsten Unfälle in der belgischen MX-Geschichte zu Boden. Ergebnis: ein schwerer Unterschenkelbruch und natürlich ein Ausfall für Sonntag.
Goldene Generation des Dutch MX
Wie auch immer, das Fehlen von Airtime konnte den Spaß nicht verderben. Allein die Belgier und Niederländer auf der Teilnehmerliste waren für sich genommen eine Reise wert. Im Programmheft war Vizeweltmeister 125cc, Dave Strijbos, nicht unter den Teilnehmern aufgeführt, der Ossenaar war aber beim Termin dabei. War es ein Zufall, dass Leistungsträger wie Pedro Tragter, John Van Den Berk, Dave Strijbos und Eric Geboers, der Rest des Feldes, darunter auch Amerikaner, in der Qualifikation nach Hause fuhren? Der Unterschied zwischen den oben genannten Stars und dem durchschnittlichen Tieflandfahrer war so groß, dass Leute wie Tragter und Van Den Berk sie einfach „in der Luft“ verdoppelten. Super spektakulär und etwas, das man als junger Teenager so schnell nicht vergessen wird.
Flaggmänner in Raumanzügen
Der gesamte Hardcross hatte ein Erscheinungsbild, das ich in den Niederlanden nie wieder erlebt habe. Alle Fahnenträger trugen einen auffälligen silbernen Anzug, die Rennstrecke war mit blauen Strohballen gesäumt und auch im Fernsehen und in den Zeitungen wurde ausführlich über alles berichtet. Gazet van Antwerpen, ein Medienpartner der Veranstaltung, widmete dem Hardcross in der Montagszeitung eine ganze Seite (damals noch im Großformat). Auch in puncto Sponsoring war das Hardcross seiner Zeit weit voraus, wie die großen multinationalen Konzerne beweisen, deren Namen die Werbetafeln entlang der Rennstrecke zierten. Eine Marke wie Schweppes ließ in den größten belgischen Magazinen sogar eine Anzeige speziell für den Hardcross machen.
Hoffentlich ergreift eines Tages jemand die Initiative, einen großen Supercross in Belgien zu organisieren, aber auch 20 Jahre später liegt die Messlatte für Hardcross immer noch sehr hoch.
Bildnachweis: Hardcross Association
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