Kevin Wouts und die Sturmtroopers
Die Nummer 75 wird man in dieser Saison in der MX1-Weltmeisterschaft im Auge behalten. Zumindest wenn es auf Kevin Wouts (19) und sein neues Team Sturm-JJS Motors-Kawasaki ankommt. Sowohl der junge Belgier als auch sein deutsch-niederländisches Team wollen sich beweisen. Es ist also höchste Zeit, Kevin zu Wort kommen zu lassen ...
Habt ihr die Feiertage gut überstanden?
Kevin Wout: Ja sicher! Ich bin kürzlich von einem Praktikum in Südfrankreich zurückgekehrt, wo ich zusammen mit Yves Devlaminck unterrichtet habe. Ich bin selbst nicht viel gefahren, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Sogar entspannend. Dann habe ich Neujahr mit Familie und Freunden in Belgien gefeiert. Im Moment fühle ich mich gut. Das Fahrrad fühlt sich gut an, ich bin körperlich stark und freue mich darauf, wieder zu fliegen! Jetzt müssen wir natürlich abwarten, ob die Spiele so ausgehen, wie ich es mir vorstelle.
Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Kawasaki KX 450F?
Kevin Wout: Die Kawa übertrifft tatsächlich meine Erwartungen. Sogar im Vergleich zu der Honda, auf der ich letztes Jahr war. Bisher hat die Kawasaki in jeder Hinsicht einen hervorragenden Eindruck auf mich hinterlassen. Mittlerweile habe ich etwa zehn Motorradtrainings absolviert und mir war sofort aufgefallen, wie leistungsstark es ist. Auf einer harten Strecke könnte es im Moment etwas zu kraftvoll sein. Wobei man das natürlich nur unter Wettkampfbedingungen wirklich beurteilen kann. Auch in puncto Federung läuft es super. Wir haben eine Federung, die von Tom Wijnants von TRP angepasst wurde. Ich arbeite schon seit einiger Zeit mit TRP und Tom zusammen, daher ist es sicherlich von Vorteil, auf diese Automatismen zurückzugreifen.
Letztes Jahr bist du von den Inters MX2 in Belgien zur MX1-Weltmeisterschaft gewechselt: ein riesiger Schritt. Du wurdest sofort ins kalte Wasser geworfen, hast dich aber trotzdem über Wasser gehalten. Du hast im Weltcup Punkte gesammelt und warst bei internationalen Rennen oft unter den Top 10. Ist das nicht schlecht?
Kevin Wout: Der Saisonstart verlief eigentlich perfekt. Ich war selbst etwas geschockt, aber meine Geschwindigkeit war in Ordnung. Außerdem weiß ich, dass ich körperlich wenigen Fahrern unterlegen bin. Dann verletzte ich mich zuerst an der Schulter und brach mir dann das Kahnbein. Es ist schwer zu sagen, wo ich ohne diese Verletzungen im Weltcup gelandet wäre. Es standen noch ein paar Hausärzte an, die definitiv zu mir passen würden. Auf jeden Fall sind Verletzungen nie bequem, aber wenn man sich nicht zeigen kann, wird es doppelt schwierig, ein neues Team zu finden. (lächelt) Bei Wouts klingelte das Telefon nicht sofort mit Angeboten!
Wie bist du zu Sturm-Kawasaki gekommen?
Kevin Wout: Über Jean Pierre (De Bleijser) von JJS Motorsport in Hulst. Letzten Sommer erhielt ich einen Anruf von Jean-Pierre und das brachte den Stein ins Rollen. Ich wusste, dass Jean-Pierre ein GP-Team gründen wollte. Eine Weile später wurde mir gesagt, dass Jean-Pierre mit Sturm Kawasaki zusammenarbeiten würde. Dann haben sie einen sehr schönen Vorschlag gemacht. Und hier bin ich!
Manchmal lacht man über kleinere Teams oder Privatteams?
Kevin Wout: Dann denke ich, dass diese Leute dieses Jahr lachen werden! Sturm/JJS Motors ist ein junges Team, sie fangen gerade erst an. Deshalb ist es logisch, dass sie noch wachsen müssen. Aber schon jetzt macht das Ganze einen starken Eindruck. Ich verstehe mich gut mit den Leuten bei Sturm, ich kenne Jean-Pierre schon länger. Es fühlt sich gut an. Es wurden auch klare Regeln aufgestellt. Bei diesem Training wird das Team in der JJS Motorsport-Werkstatt in Heikant (Niederlande) arbeiten. Dort werden auch die Motoren und der LKW untergebracht sein. Das ist für mich auch leicht zugänglich. Nein, ich glaube wirklich an diese Kombination.
Wo hoffen Sie landen zu können?
Kevin Wout: Schwer zu sagen, da ich keine klaren Angaben zum vergangenen Jahr habe. Ich meine wegen dieser Verletzungen und der Hausärzte, die ich verpasst habe. Ich möchte einfach bei jedem GP Punkte sammeln und 110 % geben. Auf jeden Fall ist der Aufbau jetzt um einiges professioneller, als wenn man als Support-Fahrer antritt. Letztes Jahr habe ich mit meinem Vater viel Zeit damit verbracht, am Motorrad zu arbeiten. Jetzt kann ich mich zu 100 % auf den Sport konzentrieren. Das sollte sich auszahlen.
Wie sieht Ihr Programm aus? Muss man in Deutschland beim ADAC MX Masters fahren oder so?
Kevin Wout: Nein, eigentlich nicht. Das Team lässt mir bei den Wettbewerben, an denen ich neben der MX1-Weltmeisterschaft teilnehme, völlige Freiheit. Im Grunde mache ich das Ganze MX Pro-Serie (BK) und das möchte ich mit ADAC- oder ONK-Wettbewerben kombinieren. Wie für so viele Fahrer wird mein erstes Rennen der Saison die „DT1-Trophäe“ am 14. Februar in Lommel sein.
Vielen Dank für das Gespräch, Kevin, und wir sehen uns in Lommel.
Kevin Wouts: Erwähne es nicht. Meine besten Wünsche an alle MX-Fans und MXM-Leser! Ich möchte ein paar Leute und Unternehmen erwähnen, die mich dieses Jahr unterstützen: JSD Heylen, A12 Motors, Traiteur Maes, Heerkens Groenten en Fruit, AL Van De Wetering, Haes Racing, Lazer Helmets und nicht zuletzt Willy Linden.
Creditfotos: CDS & Kevin Wouts (Fotobühne)
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