Masterclass MX1-Test: Kawasaki KX450F
Das führende Monatsmagazin MotorWereld ist regelmäßiger Partner des Master-Vergleichstests. Dabei nimmt eine Zeitschrift pro Land an einem großen internationalen Vergleichstest teil. Das bedeutet, dass die Motoren an einem zentralen Punkt untergebracht sind; auf die gleiche Reifenmarke montiert, gewogen, auf dem Prüfstand getestet und von den erfahrensten Testfahrern des Kontinents auf Herz und Nieren geprüft. Diese Tests sind kein Rennen, sondern eine Suche nach dem besten Motor. Dabei kommen objektive Kriterien zum Einsatz und ein Punktesystem, bei dem alle Testfahrer mitreden können. Sowohl die schnelleren Jungs mit GP-Erfahrung als auch Tester, die auf dem Niveau der Durchschnittsfahrer sind. Das Gesamtergebnis vermittelt ein sehr korrektes Bild der Werteverhältnisse innerhalb der Klasse.
Der komplette Masterclass MX 1-Test, einschließlich der Motorradwägungen und Prüfstandsdaten, ist in MotorWereld 3 zu finden, jetzt im Handel. MXmag vermittelt Ihnen bereits einige Eindrücke. Beim MX1-Test gehen Honda, Kawasaki, KTM, Suzuki und Yamaha an den Start. Wir starten diesen exklusiven, ausführlichen Vergleichstest mit dem Kawasaki KX450F. Dann wird Ihnen jeden Tag ein anderes Motorrad präsentiert.
Die Meinung von Mattias Nilsson
Motor: „Die Kawasaki 450 fühlt sich sehr stark an. Bei jeder Geschwindigkeit bietet es eine ordentliche Leistung und die Gasannahme ist sehr direkt. Die Sperre hält auch noch lange an. Der Charakter des Motors ist die Stärke der Kawasaki. Die Leistung selbst ist etwas enttäuschend.“
Rahmen: „Ich war von dem Rahmen nicht beeindruckt, weil ich das Gefühl hatte, dass man schnell an die Grenzen der Leistungsfähigkeit des Rahmens stößt. Vor allem beim Herausbeschleunigen aus schnellen Kurven spürt man eine deutliche Instabilität. Auch hinten. Das führt zu einem Traktionsverlust und vor allem zu einem Vertrauensverlust in den Motor.“
Suspension: „Ich fand die Gabel oben zu hart. Dadurch werden die Stöße zu stark auf die Arme übertragen und es ist mit viel Kraftaufwand verbunden, das Motorrad in die Kurve zu schieben. Außerdem ist der hintere Stoßdämpfer zu weich. Dadurch federt das Hinterrad zu schnell und man verliert die Traktion.“
Bremsen: „Die Kawa bremst etwas schlechter als ihre Konkurrenten, aber die Bremsen sind auf jeden Fall immer noch gut genug.“
Sitzposition: Der Sattel ist viel zu weich. Abgesehen davon, dass das nicht bequem ist, spürt man manchmal das Untergestell am Gesäß. Die Betätigung des Brems- und Kupplungshebels war meiner Meinung nach zu hart.
Dietmar Lacher over de Kawasaki KX450F
„Der Block kokettiert mit Perfektion. Es sind kaum Vibrationen spürbar. Erst ganz oben spürt man Vibrationen, die zeigen, wie stark der Block arbeitet. Ein wunderbarer Block. Zum Rahmen und zur Federung kann ich das leider nicht sagen. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich darin wohl. Die Gabel und der hintere Stoßdämpfer wirken verstimmt und vermitteln kein Vertrauen. Die Bremsen sind ok.“
Der KX450F laut Jonte Endal
„Der Block ist leistungsstark und vielseitig. Unten und im mittleren Bereich ist die Kawa bereits sehr brauchbar. An der Spitze ist er beeindruckend stark, aber ihm geht etwas zu schnell die Puste aus. Ich war vom Fahrwerk und der Federung nicht beeindruckt. Bei hohen Geschwindigkeiten kommt es zu einer spürbaren Instabilität. Die Federung konnte mich nicht überzeugen, ich hatte kein Vertrauen in den hinteren Stoßdämpfer.“
Profile der Testfahrer
Matthias Nilson ist ein ehemaliger Profi und jetzt MX-Testfahrer für den spanischen Motociclismo. 1995 wurde er 250er-Europameister, außerdem gibt er zahlreiche Kurse und Crosscamps. Jonte Engdahl war mehrfacher schwedischer Meister und fuhr sowohl Motocross als auch Supermotard auf hohem Niveau. Als Testfahrer vertritt er Motorrad Schweden. Der einzige Belgier in der Gruppe ist Motorwereld-Chefredakteur/Testfahrer Thierry Sarasyn. Thierry ist die Verkörperung des „Wochenendkriegers“, des durchschnittlichen Amateur-MX-Fahrers. Er ist nicht (mehr) der Schnellste, aber von allen Testern hat er seine Meinung am schnellsten zu Papier gebracht. Thierry schreibt Motorradtests schneller als ein Parkwächter Geschwindigkeitsstrafen schreibt. Als Motorrad-Testpilot Dietmar Lacher gibt seine Meinung ab, das ist nicht zum Lachen. Deutsche Gründlichkeit Du weisst. Lacher ist sechsfacher Deutscher Meister und verfügt über enorme Erfahrung als Trainer und Testreiter. Und ob Sie es glauben oder nicht, er spielte sogar im „Tatort“ mit! Als Stuntman jedenfalls.
Text: Motortest der Meisterklasse
Fotos: Masterclass-Motorkarosserie, Kawasaki,
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