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Ich liebe 80er-Rennen: Billy Liles

Das Bild oben zeigt einen Aufkleber, den Billy Liles 1988 an seine Fans verteilte. Und im Sommer 88 muss Liles eine ganze Menge davon gebraucht haben. Der US-Amerikaner aus Georgia war zu diesem Zeitpunkt in seiner zweiten Saison bei den 500er-GPs. Im Juli dieses Schaltjahres verbuchte Liles seinen ersten GP-Sieg: den Großen Preis von San Marino in Baldasserona. Dieser Sieg kam überraschend, da Liles in der Woche zuvor nirgendwo beim GP der Niederlande dabei gewesen war. Auf einem schwülen „Betonrundkurs“ gewann Liles die erste Serie, in der zweiten Serie musste er sich Eric Geboers und Kurt Nicoll geschlagen geben.

Ein eingefleischter Kawasaki-Mann

Der Sieg in Baldasserona war gut für die Öffentlichkeit, denn Liles saß auf einer KX 500 des italienischen Kawasaki-Händlers Cinti. Der Italiener Franco Rossi war sein Teamkollege. Dass Liles ein grünes Motorrad fuhr, war kein Zufall, denn in den USA war er fast immer eine Kawasaki gefahren.

Im Gegensatz zu dem, was Liles‘ Werbeaufkleber vermuten lässt, hat Liles diesen GP nicht auf einer leuchtend grünen Kawasaki gewonnen. Der KX 500, mit dem Liles in San Marino gewann, hatte, gelinde gesagt, eine bemerkenswerte Lackierung. Um ihre Maschinen von anderen Kawasakis zu unterscheiden, hatte Cinti ein gelb-lila Farbschema entwickelt. Ein Schritt, der grundsätzliche Zweifel am Konzept des „italienischen Designs“ aufkommen lässt.

Beim nächsten GP in der Zitadelle von Namur kann Liles nicht mehr die gleiche Regelmäßigkeit an den Tag legen. Er wurde in der ersten Serie Dritter, wird in der zweiten Serie jedoch Elfter. Eine Woche später gewinnt Liles seinen zweiten Platz nach einer rundenlangen Verfolgung von Jacky Martense GP-Serie in Ettelbrück. Leider ist die zweite Staffel erneut eine Enttäuschung, da Liles nicht über eine 15 hinauskommte Ort. Der Mann aus Georgien belegte im Endklassement der 500er-Weltmeisterschaft den 8. Platze und geht Jacky Martens knapp voraus. Einen Tag später nahm Liles am Half Harvest Classic auf dem Keiheuvel in Balen teil. Und da habe ich diesen Aufkleber in die Hände bekommen.

KRC?

Was mich an diesem Aufkleber immer noch fasziniert, ist das „KRC“-Logo. Stand das für „Kawasaki Racing Corporation“ und war es ein italienischer Versuch, das offizielle Kawasaki (Team Green) Team zu übertrumpfen? Vielleicht, obwohl Cinti wenig Grund hatte, das (britische) Werksteam zu beneiden. 1988 fuhr Kawasaki tatsächlich mit verbesserter Serienausstattung. Auf diese Weise könnte auch ein Teil der F&E-Kosten über das GP-Team abgeschrieben werden.

Oder steht KRC einfach für Kawasaki Racing Cinti? Das ist natürlich auch eine Möglichkeit. Wissen Sie, wofür KRC steht? Dann können Sie uns jederzeit Bescheid geben. Sie können eine E-Mail an senden max@motocrossmag.be