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Die Vorsitzenden: Hans De Neef (VMCF)

In der Artikelserie „Die Präsidenten“ befragen wir die Präsidenten aller Motocross-Verbände zu den Erwartungen und Ambitionen für die kommende Motocross-Saison. Heute ist Hans De Neef, Vorsitzender des VMCF, an der Reihe.

Wie blicken Sie auf das Jahr 2009 zurück?
Hans De Neef: „Letztes Jahr war es viel ruhiger als 2008. Dann wurden wir von dem Zustrom an Fahrern wirklich überwältigt. Das war 2009 nicht der Fall und das machte es für uns, den VMCF-Vorstand, viel rentabler.“

Der VMCF möchte jungen Menschen Motocross-Luft schnuppern.

Was wird sich dieses Jahr ändern?
Hans De Neef: „Wir planen dieses Jahr eine Pitbike-Meisterschaft und arbeiten auch an einer Frauenmeisterschaft. Wir werden auch an mehreren Wettbewerben in der Wallonie teilnehmen. Wir stellen fest, dass das durchschnittliche Cross dort mehr Fahrer anzieht als in Flandern. Zum Teil, weil es viele wallonische Fahrer gibt, die nur an wenigen Rennen im Jahr teilnehmen. Deshalb wollen sie bei Klassikern wie den Wettbewerben in Gouy lez Pietons und Manage dabei sein. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos verlief, saßen wir auch mit Minister Paul Furlan an einem Tisch. (wallonischer Minister für Städte und Gemeinden). Wir werden dieses Jahr auch verstärkt mit anderen Verbänden zusammenarbeiten. Derzeit organisieren wir gemeinsam mit dem VMBB unter dem Dach der UMC Jugendtrainingskurse in Lille und Genk. Wir werden aber auch gemeinsam mit der FPCNA Wettbewerbe veranstalten. Wir sitzen auch mit einigen anderen Parteien am Tisch. Auch im Jahr 2010 werden wir versuchen, neue Fahrer zu rekrutieren. Wir richten uns dann gezielt an junge Menschen, die nicht aus einer Mischfamilie stammen. In Ostflandern werden wir am Samstag vor einem VMCF-Wettbewerb Einführungstage abhalten. Dort können junge Menschen unter der Leitung von Initiatoren in unseren Sport hineinschnuppern. Motoren und Ausrüstung werden gestellt. Meiner Meinung nach ist diese Rekrutierung dringend erforderlich, da Motocross in diesem Bereich etwa zwanzig Jahre im Rückstand ist.“

Wen erwarten Sie in dieser Saison an der Spitze der Inters?
Hans De Neef: „Die Inter-Klassen werden dieses Jahr ein ziemlich wallonisches Flair haben. Im MX1 gehören Frédéric Weigert und Sébastien Soyeurt sicherlich zu den Favoriten. Aber unterschätzen wir junge Wölfe wie Maarten Govaert und Mike Gilot nicht. Aber natürlich sollte man Leute wie David Cools, Dennis Dierckx und David Segers niemals abschreiben. Vincent Collet wird definitiv der Mann sein, den es in der MX2 zu schlagen gilt.“

Mike Gilot, Inters B-Meister im letzten Jahr, ist einer der Spektakelmacher im VMCF.

Ein Motocross-Rennen zu organisieren ist kein Kinderspiel, wie schafft man das bei so vielen benötigten Mitarbeitern reibungslos?
Hans De Neef: „Die Beantragung einer Genehmigung erfordert natürlich viel Papierkram. Dennoch ist es an sich nicht unüberwindbar. Es ist viel schwieriger, Mitarbeiter zu finden. Man muss immer auf die gleiche Handvoll treuer Menschen zurückgreifen. Beim Bau eines Feldes für einen Wettbewerb beispielsweise melden sich nur wenige spontan freiwillig. Aber wenn man der Rennstrecke am Freitagnachmittag den letzten Schliff gibt, tauchen plötzlich Leute auf und kommen, um die Rennstrecke zu erkunden. Die gleiche Beobachtung gilt auch für das Aufräumen am Montag. Nach dem Wettbewerb in Wetteren im letzten Jahr waren ich und ein Mitarbeiter alleine unterwegs.

Was mich auch stört, ist die Tatsache, dass offenbar etliche Leute kommen, um ihren Hausmüll im Reiterpark zu deponieren. Offenbar erwarten die Leute, dass sie für 10 Euro einen Tag Rennen fahren und zuschauen können, mit medizinischer Hilfe und allem, was sonst noch für ein erfolgreiches Rennen nötig ist, und dass sie auch ihren Hausmüll entsorgen können. Dann wird es auch für uns eine sehr teure Angelegenheit.“

Bei der „Save the Motocross“-Parade im November waren sich alle Verbände einig. Wird es eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit geben?
Hans De Neef: „Ende Februar hatten wir ein Treffen unter dem Vorsitz von Eric Geboers. Alle sind jetzt offensichtlich auf derselben Seite. Das Projekt „Save the Motocross“ wird sicherlich mit der Unterstützung aller anerkannten flämischen Motocross-Verbände fortgesetzt. Ziel ist es nun, in allen flämischen Provinzen konsequent auf lizenzierte Rennstrecken zu setzen. Ich beziehe mich auch gerne darauf die Pressemitteilung dass Red das Motocross deswegen losgeschickt hat.

Rognée ist ein Termin, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man anspruchsvolle und technische Strecken liebt.

Was hoffen Sie im Jahr 2010 zu erreichen?
Hans De Neef: „Es ist auffällig, dass wir viele Führerscheinanträge von wallonischen Fahrern erhalten haben. Vor allem aber wollen wir eine unterhaltsame Saison haben. Wenn wir tolle Wettkämpfe erleben und keine schweren Unfälle passieren, dann ist ein Crosstag für uns ein Erfolg. Letztes Jahr hatten wir von allen belgischen Verbänden die wenigsten Unfälle. Wir haben mittlerweile fünf Saisons ohne größere Unfälle organisiert und das wollen wir natürlich auch 2010 beibehalten.“

Creditfotos: Fotos von JDS