ERSTENS: Elektrische KTMs kommen!
Nach dem Start eines ersten emissionsfreien Testballons in Oktober 2008Nun wartet KTM mit zwei neuen Prototypen auf. Anlässlich der Tokyo Motor Show präsentieren die Österreicher unter dem Namen „Freeride“ zwei seriennahe Prototypen. Dabei handelt es sich um ein Offroad-Modell und ein Supermoto-Modell.
Neue Möglichkeiten für den Offroad-Sport
Aufgrund der aktuellen Einschränkungen, mit denen Offroad-Fahrer weltweit konfrontiert sind, gibt es viele Probleme, Platz für diejenigen zu finden, die ihren Sport ausüben möchten. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten werden immer mehr Motocross-Strecken und Enduro-Strecken gesperrt. Der Hauptgrund ist fast immer Lärmbelästigung. Eine Antwort darauf bietet der „Zero-Emission“-Motor mit einer Technologie, die geringes Gewicht, Leistung und Leistung mit geräusch- und emissionsfreiem Fahren verbindet. Dies macht nicht nur das Fahren im Gelände in einer dicht besiedelten Umgebung wieder möglich, sondern könnte auch die Schaffung neuer Parks und Rundstrecken zur Folge haben. Da die Fahrmöglichkeiten näher an der Heimat liegen, kann der Offroad-Sport wiederum ein neues Publikum ansprechen. Als weltweit führender Anbieter von Offroad-Motorrädern möchte KTM auch seiner Verantwortung gerecht werden, die Zukunft unseres Sports zu sichern.
Bahnbrechende Technologie
Die Entwicklung eines neuen, wettbewerbsfähigen Cross- oder Enduro-Motorrads ist bereits eine enorme Herausforderung, ganz zu schweigen von einem elektrischen Wettbewerbsmotorrad. Mit Hilfe von Arsenal Research, dem heutigen Austrian Institute of Technology, ist es KTM jedoch gelungen, eine völlig neue Technologie zu entwickeln. Das Herzstück ist der Elektroantrieb, der eine Leistung liefert, die mit der eines normalen 125-cm³-Zweitaktmotors vergleichbar ist. Neben einer beeindruckenden Leistung musste der Antrieb sicher, leicht, schmutz- und wetterbeständig sein. Keine Pfründe! Der Einsatz dieser revolutionären Antriebsquelle erforderte auch ein völliges Überdenken der Anordnung des Motors selbst; die Gewichtsverteilung, das Fehlen von Getriebe und Auspuff und so weiter.
DER KTM-FREERIDE IN FRAGE UND ANTWORT
Wann kommt die erste Elektro-KTM in den Handel?
Diesen Sommer wird KTM dieses Projekt in die Vorserienphase bringen. Gleichzeitig startet auch ein intensives Testprogramm. Nach aktueller Planung sollen die ersten Freeride-Modelle Ende nächsten Frühjahrs (2011) im Showroom stehen.
Wie viel kosten die Freeride-Motorräder?
Der endgültige Preis steht noch nicht fest, es ist aber beabsichtigt, unter 10.000 Euro zu bleiben. In der ersten Phase wird der Preis mit einer herkömmlichen, hochwertigen Enduro vergleichbar sein.
Sind weitere Varianten oder Modelle unterwegs?
Der Elektroantrieb ist selbstverständlich für mehrere Anwendungen geeignet. Allerdings entschied sich KTM zunächst für Enduro, weil man dort Erfahrungen sammeln und diesen neuen Sport mitentwickeln wollte. Danach ist Platz für verschiedene Modelle.
Ist der Freeride überhaupt für die Straße homologiert?
Ja, der Motor wird für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen.
Wie sieht es mit der Reichweite des Freeride aus?
Bei einem Elektromotor hängt viel vom Profil des Fahrers ab. Ein professioneller Motocross-Fahrer hat am Steuer deutlich weniger Reichweite als ein ruhigerer Amateur-Endurist. KTM selbst hat als Entwicklungsziel einen komfortablen Enduro-Einsatz vor Augen. Auf einer gemischten Offroad-Strecke soll dann eine Fahrzeit von einer Stunde möglich sein.
Wie lange dauert das Laden des Akkus?
Nach 90 Minuten ist der Akku wieder vollständig aufgeladen. Das Aufladen kann mit dem Akku im Motor erfolgen, dieser kann aber auch schnell und einfach gegen einen anderen ausgetauscht werden.
Wie oft kann der Akku aufgeladen werden?
Die endgültigen Spezifikationen der Batterie sind noch nicht bekannt. Die Entwicklungen in diesem Bereich gehen daher recht schnell voran. Mit den im Dirt-Time verwendeten Batterien ist ein Aufladen fünfhundert Mal möglich. Das entspricht in etwa der Lebensdauer eines durchschnittlichen Enduro-Motorrads.
Bedeutet „Freeride“ irgendwann das Ende der klassischen Enduro mit Verbrennungsmotor?
Sicherlich nicht. Für KTM bietet die neue Technologie die Möglichkeit, einen dritten Motorentyp anzubieten. Einerseits wird es weiterhin leistungsstarke Viertakter geben, andererseits bleiben Zweitakter aufgrund ihrer geringen Kosten und einfachen Bedienbarkeit für Amateure und Einsteiger attraktiv. Der Elektromotor wiederum wird den Offroad-Sport dorthin bringen, wo dies derzeit noch nicht möglich ist, und wahrscheinlich einen völlig neuen Kundenkreis ansprechen.
Technische Daten
Motorwirksame Leistung 7.4 (10) kW (PS) bei 6000 U/min
Motorspitzenleistung 22 (30) bei 6000 U/min
Motordrehmoment 43 / 500 Nm
Maximale Drehzahl 6600 U/min
Maximale Batteriespannung 300 V
Maximale Energiekapazität 2.5 kWh
Geschwindigkeit 70 km/h
Ladezeit 1.5 Stunden
Bis. Gewicht (inkl. Wechselakku) 90 kg
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Bildnachweis: KTM
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