Radson MX2 Trophy: Treffen mit Jens Getteman
Jens Getteman startet am Sonntag in Beervelde als einer der Favoriten auf den Sieg in der zweiten Runde der Radson Trophy. Trotz eines schwierigen Vorfelds der Saison hat der Kemea-Reytec-Yamaha-Pilot in den letzten Wochen an Fahrt gewonnen. Ein zweiter Platz beim Eröffnungslauf der MX2-Europameisterschaft in Valkenswaard ist der vorläufige Höhepunkt. Mit Getteman ist schon seit längerem ein ostflämischer Cross-Topper in Planung. Obwohl der 17-Jährige besser als jeder andere erkennt, dass der Weg noch lang ist.
MXM: Jens, zuerst etwas über Valkenswaard. Ich gehe davon aus, dass Sie mit Ihrem zweiten Platz in der MX2-Europameisterschaft zufrieden sind?
Jens Gettemann: „Das habe ich auf jeden Fall nicht wirklich erwartet. Aber am Sonntagmorgen bin ich gleich die erste Zeit in meiner Qualifikationsgruppe gefahren und das hat mir sofort Selbstvertrauen gegeben. Auch das eigentliche Qualifikationsrennen, bei dem ich Zweiter wurde, verlief gut. Am Sonntag startete ich im Eröffnungslauf etwas zögerlich, konnte mich danach aber auf den dritten Platz verbessern. Im zweiten Lauf war ich etwa 7e weg und ich konnte in die 2 einsteigene fahre die Runde an die Spitze. Von da an fuhr ich in meinem eigenen Tempo weiter. Bis wenige Runden vor Schluss war ich auch in der Europameisterschaft quasi Spitzenreiter, doch dann konnte Van Wezel auf Platz 2 vorrückene stattdessen vorrücken.“
MXM: Danach wirkten Sie während des Interviews mit Georgia Lindsay etwas emotional MX-Life.tv...
Jens Gettemann: „Na ja, eigentlich ja. Selbst als ich angehalten wurde und die Ziellinie überquerte, konnte ich kaum glauben, dass ich gewonnen hatte. Wow, es war so ein schwieriger Anfang. Bei einem Sturz während eines Praktikums in Spanien brach ich mir die Rippen und eine Lunge kollabierte. Tatsächlich war ich vor Valkenswaard nur ein ernsthaftes Rennen gefahren, die Eröffnungsrunde der Radson Trophy in Mons. Es kam also tatsächlich etwas unerwartet.“
MXM: Sie und Kevin Fors waren die einzigen Belgier, die es geschafft haben, Punkte zu sammeln. Und doch wurden viele Belgier registriert. Hast du eine Erklärung dafür?
Jens Gettemann: „Wenn man von der Radson Trophy mit Vorläufen von 20 Minuten + 1 Runde kommt, ist der Schritt zur Europameisterschaft ein großer Schritt.“ Bei der Europameisterschaft absolviert man 25 Minuten + 2 Runden. Und dieser Zeitunterschied ist deutlich spürbar. Vor allem, weil es dort viel mehr Talente gibt.“
MXM: Die nächsten Runden der MX2-Europameisterschaft finden erst im Juni statt, alle auf harten Strecken. Wie schätzen Sie Ihre Chancen dafür ein?
Jens Gettemann: „Nach allem, was ich in Valence von ihm gesehen habe, ist Ferrandis dort der Mann, den es zu schlagen gilt. Aber auch auf harten Strecken würde ich Van Wezel und Tonkov nicht unterschätzen. Vergessen Sie nicht, dass Tonkov letztes Jahr fast eine ganze Saison MX2-GPs gefahren ist. Auf einer harten Strecke bin ich sicherlich nicht schlecht. Allerdings bin ich in dieser Saison noch nicht viel auf harten Strecken gefahren. Aber ich fliege am Montag für ein zehntägiges Praktikum nach Deutschland. Es wird eine Etappe, in der wir viel auf harten Strecken fahren werden. Wenn alles gut geht, sollte ich mich auch auf harten Strecken unter den Top 2 der MX5-Europameisterschaft halten können.“
MXM: Unter der Woche nehmen Sie Unterricht im Limburg Center for Sports Training (LCS) in Lommel, wo Sie vom ehemaligen GP-Fahrer Stefan Van Asten geführt werden. Sie sind aber auch Teil der Auswahl von Topsport Vlaanderen (Motorsport Future). Kann das kombiniert werden?
Jens Gettemann: „Ja, unter der Woche werde ich tatsächlich von Stefan Van Asten betreut. Er steht jede Woche mit Stefan Peetermans von Motorsport Future in Kontakt. Das ist der Typ, der meine Trainingspläne erstellt. Stefan Van Asten informiert ihn darüber, wie ich diese Zeitpläne verarbeitet habe. Und bei Bedarf werden diese angepasst.
MXM: Bei Kemea-Reytec-Yamaha haben Sie auch Marnicq Bervoets als Vorgesetzten, in welchem Bereich arbeitet er mit Ihnen zusammen?
Jens Gettemann: „Marnicq ist der sportliche Anführer der Mannschaft. Er hilft mir hauptsächlich bei der Fahrtechnik. Er kommt auch zu uns, wenn wir zum Beispiel mit der LCS arbeiten. Ausbildung in Lommel. Er hilft mir bei meiner Starttechnik und zeigt mir auch Fahrlinien. Das hat er auch in Valkenswaard gemacht.“
MXM: Am Sonntag werden Sie in der zweiten Runde der Radson Trophy MX2 am Start sein. Starten Sie dort als Favorit?
Jens Gettemann: „Mmm, ich weiß es nicht. Ich würde Marc Boot in Beervelde nicht unterschätzen. Dort gewann er vor zwei Jahren. Und dieses Jahr wird er als Führungskraft noch motivierter sein. Sie sollten auch Kevin Fors im Auge behalten, der in Valkenswaard im zweiten Lauf starke Rundenzeiten hinlegte. Mein Ziel war es, belgischer MX2-Meister zu werden, aber durch den Ausfall in der ersten Runde in Mons hat das nun einen Rückschlag erlitten. Dennoch strebe ich weiterhin ein abschließendes Podium an.“
MXM: Ok Jens, wir freuen uns schon auf Sonntag. Gibt es Menschen, denen Sie danken möchten?
Jens Gettemann: „Ja, zunächst einmal das Team Kemea-Reytec-Yamaha mit Marnicq Bervoets an der Spitze. Auch die Leute von Motorsport Future mit Stefan Peetermans und Joël Smets, Luc Goffin und natürlich meine Mama und mein Papa.“
Bildnachweis: Motorsport Future/Ronnysfoto.nl
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