Interview: Hallo Keeno, wie geht es dir?!!
Nach langer Zeit in Italien erwarteten wir einen halben Italiener, aber… Ken De Dycker erwies sich (zum Glück) immer noch als derselbe! Kurz vor dem Start der italienischen Meisterschaft in Riola Sardo haben wir den Red Bull-KTM-Fahrer auf Herz und Nieren geprüft.
Ich verstehe, dass Sie fast die gesamte Vorbereitung in Ihrem Kofferraum verbracht haben.
Ken Dycker: „Das stimmt, am 17. Dezember bin ich nach Rom zu De Carlis Heimatbasis gefahren. An Weihnachten und Neujahr bin ich jeweils für zwei Tage nach Belgien zurückgekehrt. Ab dem 2de Im Januar sind wir nun auf Sardinien, wo das De Carli-Team traditionell seine Vorbereitungen trifft. „
Vor allem italienische Spitzensportler trainieren im Winter gerne auf Sardinien. Wen hast du dort getroffen?
Dycker: „Am Anfang saßen Max Nagl und Evgeny Bobryshev eine Weile hier, David Philippaerts ist schon lange hier. Jetzt wird es geschäftiger mit Joël Roelants, Steven Frossard und Christophe Charlier. Das TM-Werksteam ist da … Letzte Woche waren wir fast alleine hier, jetzt sieht es ein bisschen aus wie in Lommel!“
Die meisten Menschen kennen Riola Sardo, wo man dort trainiert, aus Fotos und Videos. Womit kann man es vergleichen?
Dycker: „Es ist ein bisschen wie in Dünkirchen, aber kleiner und langsamer. Es gibt auch viele scharfe Kurven. Ich habe Spaß! Auch das richtige Gefühl im Sand ist zurückgekehrt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es auf der Rennstrecke gelegentlich regnen kann. Hier kann man immer trainieren!“
An diesem Sonntag werden Sie also ein Rennen auf einer Strecke fahren, die Sie inzwischen wie Ihre Westentasche kennen.
Dycker: „Das stimmt, aber ein Wettkampf ist immer etwas anderes als eine Trainingseinheit. Für einen Sandplatz ist er tatsächlich etwas ganz Besonderes und enthält auch einige schöne Hindernisse. Für die Öffentlichkeit ist es einfach eine Schande, dass Sie zwischen den Dünen stehen. Glücklicherweise gibt es hier und da einen Gipfel, von dem aus man einen Überblick über die Strecke hat.“
Schade, dass Sie auf Mantova verzichten mussten?
Dycker: "Nein überhaupt nicht. Das Wetter dort ist oft deutlich schlechter als beispielsweise hier auf Sardinien. Kälte und Schlamm sind oft vorhanden. Hier konnte ich in Ruhe weiter trainieren, ich habe mich hier wohl gefühlt. Es gibt keine Ablenkungen und Sie können hier fast von morgens bis abends fahren! Der Hype um Vorbereitungsspiele wie Mantova und Valence sorgt immer für zusätzliche Nervosität. Du weißt, dass an einem solchen Kreuz so viel passieren kann.“
In der italienischen Meisterschaft geht es dann ruhiger zu und mit knapp drei Spielen steht man auch alleine da. Das allein ist in Ihrem Fall ein Bonus.
Dycker: „In der Tat ist man durch die Vorbereitung hier und dann das erste Spiel schon gut eingelebt... Das ist eigentlich ideal. Kein Reisen, kein Ärger, einfach entspannt! Die zweite Runde in Malagrotta am 10. Februar ist ähnlich, denn das ist die Heimstrecke des Teams Red Bull-KTM De Carli.“
Was hat sich an der Werks-KTM SX-F 450 in der Nebensaison geändert?
Dycker: "Fast nichts. Insbesondere am Block selbst wurden einige Verbesserungen vorgenommen, um die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit auf ein noch höheres Niveau zu bringen. Sie haben auch am Auspuff gearbeitet, um den Motor leiser zu machen.“
Am Sonntag wird ein schönes Teilnehmerfeld zu Ihrem ersten Rennen der Saison am Start sein; Cairoli, Frossard, Philippaerts, Bobryshev, Guarneri, Simpson … Was erwarten Sie?
Dycker: „Ich hoffe einfach, schon jetzt auf meinem Niveau fahren zu können. Das Assoluti d'Italia umfasst nur drei Rennen, man muss also von Anfang an dabei sein. Aber im Moment fühle ich mich gut genug, um gleich vorne mitzufahren. Auf jeden Fall habe ich dieses Jahr den italienischen Titel und eine Verlängerung meines belgischen Titels im Visier. Ich möchte auch im Weltcup unter die Top 3 kommen.“
Das sind große Ambitionen!
Dycker: „Ja, aber ich habe mich noch nie so gut gefühlt wie jetzt. Und der Motor ist perfekt für mich. Auch im Team fühle ich mich sehr wohl. Mittlerweile kann ich mich schon mit anderen Teams und Motorrädern vergleichen, früher gab es sportlich zu viele Höhen und Tiefen. Letztes Jahr bin ich 5 gewordende im Weltcup, aber für mich kann es nur besser werden. Es spielt keine Rolle, wen ich zurücklassen muss, um unter die ersten drei zu kommen. Trotz drei, vier schlechter Grand-Prix-Rennen bin ich 2012 trotzdem Fünfter geworden. Wenn sie ausscheiden, sind sie unter den Top 3…“
Was halten Sie als Beobachter von Mantova und der Dominanz von Kevin Strijbos?
De Dycker:Ich kann dazu nicht viel sagen, da ich sehr wenig davon gesehen habe. Ich denke, Kevin fühlt sich bei Suzuki zu Hause. Auch das Verhältnis zu Sylvain (Geboers; Anm. d. Red.), Joël (Smets; Anm. d. Red.) und Clément (Desalle; Anm. d. Red.) ist gut. Zu den anderen Fahrern kann man noch nichts sagen. Bei solchen Wettbewerben muss man immer abwarten, wer etwas zeigt oder nicht. Und bei diesen Vorbereitungsrennen spielt jeder Poker!“
Viel Glück dieses Wochenende!
Fotos: S. Taglioni
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