Zwischen den Rennen: Max Anstie
Der 21-jährige Max Anstie, geboren in Winchester, England, ist in der MX2-Klasse ein eher rebellischer Typ. Der rothaarige Engländer sagt manchmal, was er denkt, wie zum Beispiel… „Ich erinnere mich noch daran, als ich etwa 10 Jahre alt war und bereits gegen Jeffrey Herlings im Sand ritt. Ich weiß, dass ich der Schnellste war, und er weiß auch, dass ich der Beste war... Es gab niemanden, der so etwas konnte wie ich zuvor!!!“
Max Anstie ist also direkt und hat immer eine passende oder unangemessene Antwort parat. Es macht immer viel Spaß, seinen Interviews zuzuhören.
Wer ist der Max?
Max ist außerdem der Sohn des ehemaligen Ex-GP-Fahrers Marvin Anstie und wurde daher schon früh an das Motocross herangeführt. 2007 kam er in die Niederlande, um in der 85er-Klasse mit, ja… Jeffrey Herlings, anzutreten. Nach etwa zwei Jahren wagte die junge Anstie bereits den Schritt über den großen See. Doch auch in den USA kam es nicht so richtig in Gang und so kehrte er nach zwei Saisons in sein Heimatland zurück, um sich auf die GPs zu konzentrieren. Auch Max‘ Vater war zehn Jahre lang in der 500er-Weltmeisterschaft aktiv. Das erfolgreichste Jahr war 1994 mit einem achten Platz in der Endwertung der 500er-Weltmeisterschaft. Im selben Jahr holte er auch seinen ersten und einzigen Grand-Prix-Sieg seiner Karriere und gewann den 500-cm³-Grand-Prix der Slowakei auf einer privaten Honda.
Max in de GP's…
Den ersten GP, den Max fuhr, fand 2010 beim Großen Preis der USA in Glen Helen statt, wo er seine ersten WM-Punkte sammeln konnte, während er noch als amerikanischer Angestellter fuhr. Ab 2011 zog er zurück nach Europa und landete unter den Fittichen des Monster Energy Pro Circuit CLS Teams. Seinen ersten GP auf europäischem Boden absolvierte er in Bulgarien. Im selben Jahr belegte er beim Großen Preis von Italien den dritten Platz, was gleichzeitig sein allererster Podiumsplatz in seiner Weltmeisterschaftskarriere war.
2012 holte er beim Benelux-Grand-Prix in Lierop, Niederlande, seinen zweiten Podiumsplatz für das Honda Gariboldi Team. Im folgenden Jahr trat er für das Rockstar Energy Suzuki Europa MX2-Team an. Doch auch dies erwies sich nicht sofort als Erfolgsgeschichte. Seinen besten Grand Prix erlebte er im niederländischen Valkenswaard, wo er mit einem vierten Platz nur knapp das Podium verpasste.
2014… ein Neuanfang
Also ging Anstie 2014 woanders hin und landete beim Team des Engländers Steve Dixon und stieg in die Bike It Cosworth Yamaha ein. Dieser Wechsel brachte ihm fast sofort einen Grand-Prix-Sieg ein. Anstie, der beim Eröffnungsrennen in Katar mit ziemlicher Sicherheit zwei Seriensiege einfuhr, wurde in beiden Serien durch mechanische Probleme an seiner Cosworth Yamaha brutal ausgebremst. So wurde es für Anstie zu einer Hero-to-Zero-Reise in Katar. Aber eine Woche später beim Großen Preis von Thailand lief es für Anstie und das Bike It Cosworth Yamaha Team gut und er holte seinen dritten Podiumsplatz seiner Karriere. Beim darauffolgenden Großen Preis von Brasilien stand Anstie mit einem dritten Platz wieder auf dem Podium und schien damit auf dem Weg zu einem guten Saisonstart zu sein. Doch von da an ging es wieder bergab, Probleme mit der Abstimmung der Cosworth Yamaha und einige Familienprobleme brachten Anstie etwas aus dem Gleichgewicht.
Endlich die Arbeit bezahlen...
Erst beim Großen Preis von Tschechien in Loket hatte Anstie das Gefühl, dass sich die Dinge endlich in die richtige Richtung entwickelten, und ja, eine Woche später beim Großen Preis von Belgien in Lommel war es soweit. Am Samstag gewann Max Anstie das Qualifikationsrennen sehr überzeugend und das Wochenende begann gut. Dennoch war es am Sonntag vor Beginn der ersten Serie ein kleiner Schock, da Anstie den Motor gerade noch rechtzeitig startete. Aber der Brite behielt einen kühlen Kopf, schnappte sich den Holeshot und fuhr in der ersten Serie sehr dominant zum Sieg. In der zweiten Staffel lief es für Anstie nicht so einfach, nach einem schlechten Start und einem kleinen Kontakt mit Mutter Erde. Doch der zweite Platz hinter Jordi Tixier reichte Anstie zu seinem allerersten Grand-Prix-Sieg.
Nach vier Jahren des Schwitzens und Plagens bei den GPs wird dieser rothaarige Engländer endlich für seine harte Arbeit belohnt und erringt seinen ersten GP-Sieg. Es ist genau zwanzig Jahre her, dass sein Vater Marvin Anstie es vor ihm im Jahr 4 schaffte und damals auch seinen allerersten GP-Sieg seiner Karriere. Nun wird Sohn Max 1994 auch zwanzig Jahre später als Grand-Prix-Sieger in die Geschichtsbücher eingehen...
So...wie der Vater, so der Sohn!!!
Palmares:
2013: 10. MX2-Weltmeisterschaft (Rockstar Energy Suzuki Europa MX2)
2012: 7. MX2-Weltmeisterschaft (Honda Gariboldi Team)
2011: 6. MX2-Weltmeisterschaft (Monster Energy Pro Circuit CLS Team)
2010: 41. MX2-Weltmeisterschaft (Yamaha Star Racing)
Foto: CDS
Text: @Kris…
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