SXLille Samstag: Tomac, Tomac, Tomac & Desprey!
Zum ersten Mal seit dreißig Jahren dröhnten die Mikrofone beim traditionellen „Bercy“-Supercross nicht „Bonsoir Paris“, nein, die gesamte Veranstaltung zog dieses Jahr nach Lille. Gut für uns Bewohner aus den Niederlanden. Lille oder Lille, wenn Sie es vorziehen, liegt immer noch etwa 200 Kilometer oder sogar mehr vor Paris und ist daher auch näher!
Das Stadion des OSC Lille, das zu diesem Anlass in zwei Teile geteilt wurde, verfügt über einen wunderschönen Platz und war an diesem Abend mit rund 25.000 Zuschauern gefüllt. Bei der Präsentation der Piloten waren alle ganz außer sich. Als „Bercy Speaker“ Francis Magnanou Lokalmatador Milko Potisek vorstellt, tobt zum ersten Mal eine gewaltige Schallwelle durch das „Stade Pierre Mauroy“. Dann wird der allseits beliebte Christophe Pourcel vorgestellt, das Publikum tobt... Dann bekommen wir die CLS-Piloten mit Jordi Tixier und Dylan Ferrandis. Wir hören das Publikum weiterhin laut jubeln, aber es fällt auf, dass sich die Hände für Dylan Ferrandis, der mit seiner goldenen „MXDN“-Medaille um den Hals strahlt, noch lauter und enthusiastischer ballen. Ein Weltmeistertitel kann offenbar nicht mit einem Sieg mit der Nationalmannschaft mithalten, der für Ernee 2015 durchaus versprochen wurde.
Doch zurück zur Tagesordnung: Nach dem Auftritt der beliebten Amerikaner konnten die Kämpfe auf der Strecke beginnen. In der 250er-Klasse sahen wir zwei Jungs, die sich immer wieder trafen: Ben Watson und Maxime Desprey. Dem Franzosen von BUD Kawasaki gelang es einfach und eindrucksvoll, die erste Serie zu gewinnen. Die zweite Serie war jedoch eine andere Geschichte, weniger einfach und dennoch dominant. In der ersten Runde sahen wir, wie Watson mit Desprey in Kontakt kam. Letzterer stürzte und musste sich wieder aufrappeln. Der Mann tat es und fand sich in seiner hektischen Verfolgung bald hinter dem britischen Talent wieder. Die beiden lieferten sich einen persönlichen Streit um den zweiten Platz. Nachdem Maxime Desprey deutlich gemacht hatte, dass man sich mit ihm auf französischem Supercross-Boden nicht anlegen ließ, fuhr der Mann auf der Kawasaki problemlos zum Sieg. Das Podium komplettierten Thomas Do & Josse Sallefranque. Ben Watson wurde Vierter.
Die Geschichte des Abends bei den 450er-Jungs ist allerdings etwas weniger lebhaft. Wir sahen, wie ein Name den ganzen Abend dominierte wie nie zuvor. Eli Tomac! Der Mann drehte auf der Strecke Runden wie kein anderer. In der Superpole sahen wir beispielsweise, dass er eine Sekunde schneller war als der erste Verfolger Justin Brayton. Andere wie Josh Hill, Christophe Pourcel und Fabian Izoird folgten mit deutlich größerem Abstand.
Die Spiele ergaben alle das gleiche Bild. Im ersten Lauf sahen wir Eli Tomac, der sich schnell einen Vorsprung vor seiner Konkurrenz verschaffte. Diese Opposition bestand hauptsächlich aus Malcolm Stewart und Christophe Pourcel, die um den zweiten und dritten Platz kämpften. Letzterer, Christophe Pourcel, setzte sich durch und wurde Zweiter vor Malcolm Stewart. Ein starker Matt Moss belegte den vierten Platz vor Dylan Ferrandis. Das zweite Rennen begann gut für Eli Tomac, der den Holeshot schaffte und sofort ausschied. Im Trubel hinter Eli Tomac sahen Christophe Pourcel und Dylan Ferrandis ihr Rennen beide als kompliziert an, beide hatten in der ersten Runde Bodenkontakt. Es war sofort klar, dass die beiden nicht mehr um die Podiumsplätze konkurrieren würden. Wer um einen Podiumsplatz kämpfte, war Justin Brayton. Er fuhr ein kluges Rennen, blieb aus Schwierigkeiten heraus und erreichte einen guten zweiten Platz. Der dritte Platz ging an Justin Barcia, der auf seiner Yamaha offensichtlich noch nicht den gleichen Flow gefunden hat wie auf seiner alten, treuen Honda. Malcolm Stewart wurde Vierter und hatte damit gute Chancen auf die Endwertung.
Zusätzlich zu diesen beiden regulären Wettbewerben sahen wir auch einen unterhaltsamen Ausscheidungswettbewerb. Aber ganz kurz darüber geschrieben. Dass er hier eindeutig der Schnellste ist, zeigte Eli Tomac am Samstag in Lille. Er gewann alle drei Sprintrennen. Den letzten und wichtigsten gewann er vor Malcolm Stewart, Weston Peick und den Franzosen Jordi Tixier und Christophe Pourcel.
Text: Matthias Van Eeckhoven – Fotos: CDS
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