Marvin Van Daele: „Ich arbeite an meiner letzten Saison“
Es war ein kleiner Schock, als Marvin uns Folgendes erzählte: „Normalerweise arbeite ich an meiner letzten Saison.“ Es scheint, dass der sympathische gebürtige Kempener nach 2015 nicht mehr auf einem Motorrad oder zumindest nicht mehr im Wettbewerb zu sehen sein wird. Marvin, der 2011 als Amateur eine wunderbare Leistung für das Team „Motocross des Nations“ auf der knallharten Strecke von St. Jean D'Angely erbrachte, zieht sich aus dem Rennsport zurück. Damit hat Belgien auch einen seiner Trendsetter verloren.
Die einst jüngere Version von Marvin Van Daele fuhr regelmäßig in den Top 10 der Grand Prix, ob auf harten oder weichen Strecken, das war ihm egal. So gab es beispielsweise 2003 ein Top-Fünf-Ergebnis beim Großen Preis von Lierop, zwei Jahre später einen Podiumsplatz im ersten Lauf des Großen Preises von Namur und an diesem Tag einen sechsten Gesamtrang. Es schien ganz klar, dass Marvin Van Daele eine große Zukunft hatte. Wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass gerade als der fröhliche Mann zusammen mit Pierre Alexandre Renet das Satellitenteam Teka Suzuki Team Bodo Schmidt gründete, alles schief ging. Aufgrund von Pech, und wir meinen wirklich Pech, endete Marvins Vollzeit-Motocross-Karriere. Im Jahr 2008 erkrankte der Mann aus Dessel an Drüsenfieber und musste mehr als ein Jahr pausieren. Und wie wir beim Radfahren mit Tom Steels gesehen haben, ist die Rückkehr auf höchstes Niveau nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber praktisch unmöglich.
Van Daele ließ es jedoch nicht ans Herz dringen. Obwohl es ihm nicht mehr gelang, das höchste Niveau zu erreichen, machte er weiterhin das, was er liebte: Rennen zu fahren. In Belgien sammelte Marvin eine schöne Erfolgsliste und wurde schnell zum „Diene Rappe-Postboten“. Der Name Van Daele war immer ganz oben in den Ergebnissen zu finden. All diese Erfolge wurden 2011 herzlich belohnt, als Marvin Van Daele die Farben des besten Motocross-Landes der Welt, Belgien, verteidigen durfte. Er durfte als Vollzeitkraft mit den Roten Rittern nach Frankreich gehen. Er bescherte unserem Land nicht nur angesichts der Umstände einen guten 5. Platz, sondern schlug auch Fahrer wie Blake Bagget, Matt Moss und Jeremy Seewer.
Was wird Van Daele 2016 tun? Derzeit trainiert er bereits Mathias van Roy und es gefällt ihm sehr. Die Organisation von Trainingslagern sei keine unmittelbare Option, sagte er. Aber er sieht durchaus Sinn darin, Piloten an Trainings- und Wettkampftagen anzuleiten. Dies ist auch einer der Gründe, warum er sich zum Aufhören entschließt. Er sagte uns, dass er alles, was er tut, gut machen möchte. Eine Kombination wie Inter und Betreuer ist daher nicht möglich, auch sein Alter und seine Familie sind ein wichtiger Grund, warum er seine Fußballschuhe an den Nagel hängen wird.
Wir wünschen Smarry auf jeden Fall eine schöne Saison und gratulieren zu seiner tollen Karriere!
Text – Porträtfoto: Frederik 'VePix' Van Eeckhoven
Fotos MXDN Saint-Jean d'Angely: Bavo Swijgers
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