„Nach dem Rennen bist du wirklich ausgeknockt“
„Der Name Knock Out war perfekt gewählt. Ich spreche aus Erfahrung. 2008 verbrachte ich die letzte halbe Stunde im Sterben auf meinem Motorrad.“ Es spricht Steve Ramon. Der 35-jährige gebürtige Jabbeken – zweifache Motocross-Weltmeister – gewann die vorherige Ausgabe im Jahr 2008 und wird am Sonntag erneut als einer der Top-Favoriten beim Red Bull Knock Out am Strand von Scheveningen an den Start gehen.
Wir spielen für einen Moment „Der klügste Mensch der Welt“. Welche fünf Wörter fallen Ihnen ein, wenn Sie an Red Bull Knock Out denken?
Ramon: „Spektakulär. Strand. Refrain. Unterhaltung zugleich. Und Scheveningen natürlich. Gut für 100 Punkte, oder? (lacht).“
Sie erwarten 150.000 Zuschauer. Was macht das mit einem Fahrer?
Ramon: „Es überrascht mich immer wieder, wie beliebt die Strandrennen sind. Obwohl es ein tolles Spektakel ist. Mensch und Maschine gegen die Natur. Das zieht Menschen an. In meiner Weltcup-Karriere als Motocross-Fahrer bin ich noch nie vor so einem Publikum gefahren. Es gibt auf jeden Fall einen Kick. Allerdings hat man während des Rennens keine Zeit, darauf zu achten. Dann geht es vor allem darum, sich zu konzentrieren und zu überleben.“
Sind Sie nach so einem Rennen tatsächlich ausgeknockt?
Ramon: „Absolut. Der Red Bull Knock Out ist ein sehr harter Wettbewerb. Ich habe das 2007 und 2008 am eigenen Leib erfahren. Besonders das Jahr 2008 war extrem. Ich hatte in der letzten halben Stunde des Rennens Krämpfe und war auf dem Rad wirklich am Sterben. Der Name Knock Out ist daher völlig angemessen. Wer nicht gut vorbereitet ist, hat keine Chance.“
Kann man eine Stunde lang rote Zahlen schreiben?
Ramon: „Meine Güte, es kommt darauf an, wie stark du körperlich bist. Ich versuche vor allem, mein Rennen gut zu organisieren. Das hängt natürlich auch von Ihren Mitbewerbern ab. Wenn sie direkt zur Arbeit gehen, haben Sie keine Wahl. Dann muss man aufholen.“
Sie sind geschult und gut vorbereitet. Wie hart muss es für den Amateur sein?
Ramon: „Sehr schwer. Ich habe großen Respekt vor diesen Menschen. Kopieren Sie sie einfach in den tiefen Sand. Aber sie wollen diese Erfahrung einfach erleben. Wenn ich ihnen einen Tipp geben darf: Beginnen Sie Ihr Rennen nicht zu verrückt! Dosis."
Was ist das Schwierigste an einem Strandrennen? Technik, Ausdauer, Taktik…?
Ramon: „Eine Kombination aller möglichen Faktoren. Auch das Wetter kann eine sehr große Rolle spielen. Angenommen, es ist am Sonntag sehr kalt und es schneit. Das macht es nur noch schwieriger. Auch die langsamen Fahrer können einem einen Strich durch die Rechnung machen. Beim Verdoppeln muss man sehr konzentriert bleiben. Da kann man viel Zeit gewinnen, aber auch verlieren. Oder noch schlimmer: Absturz zu Boden.“
Wie können Sie einen Unterschied machen?
Ramon: „Egal wie man es betrachtet, es ist ein ‚Überleben des Stärkeren‘. Am Ende überlebt der Stärkste.“
Gibt es bei Ihnen kurz vor dem Start ein bestimmtes Ritual?
Ramon: „Ich ziehe immer zuerst meinen linken Handschuh an, dann den rechten Handschuh. Das ist nicht wirklich Aberglaube, sondern eher Routine.“
Wer sind Ihre größten Konkurrenten?
Ramon: „Marc de Reuver. Er möchte für sein eigenes Volk glänzen. Darüber hinaus muss man auch auf Adrien Van Beveren, Camille Chapelière und Yentel Martens achten. Wir passen gut zusammen. Das könnte also ein harter Kampf werden. Aber mein Ziel ist klar: Ich möchte den Red Bull Knock Out ein zweites Mal gewinnen.“
Text: Joël De Mesmaecker
Foto: Suzuki/CDS
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