Testen Sie die Husqvarna-Fabrik
Veröffentlicht am 27Test Factory Husqvarna: Was für eine Sensation!
Speziell für Sie testen wir die besten Husqvarnas der Welt auf Herz und Nieren. Folgendes müssen Sie beachten.
Von Yente Dourte
Bei strahlendem Sonnenschein und auf einer wunderschönen Strecke hatte MXMag die Gelegenheit, die Werksräder von Husqvarna zu testen. Die Motoren von Max Nagl, Max Anstie, Thomas Covington und Christophe Charlier wurden von zahlreichen Journalisten auf der Sandstrecke von Lommel begutachtet.
Sechs Mechaniker warteten auf uns, um diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Wir haben uns sofort die Motoren und die Strecke angeschaut. Sie sahen so schön und fertig aus, dass ich mich fast nicht getraut hätte, sie zu fahren! Husqvarnas PR-Manager Paolo Carrubba sprach sofort mit mir. Er machte mich mit den Mechanikern bekannt und teilte mir mit, wann ich die Motoren testen könne. Der Testtag war offensichtlich gut organisiert. Ich wurde sehr freundlich empfangen und konnte überall meine Fragen stellen.
Ich war sehr neugierig. Natürlich hat man nicht jeden Tag die Möglichkeit, Werksmotoren zu testen. Noch neugieriger wurde ich, als mir mitgeteilt wurde, dass an der Einstellung der Motoren nichts geändert werden könne! Hebel, Lenkrad, Bremspedale,... nichts durfte bewegt und nichts vom Motorrad nach dem letzten Rennen entfernt werden. Dadurch konnten wir die Fahrer selbst indirekt kennenlernen. Wir lernten die Vorlieben und den Fahrstil der Piloten besser kennen. Dadurch verstehe ich zum Beispiel jetzt viel besser, warum Max Nagl in den ersten Runden viel aggressiver fährt als im weiteren Verlauf des Rennens.
Max „Der Experte“ Nagl – FC450
Der erste Motor, mit dem ich zu arbeiten begann, war der von Max Nagl. Was mir sofort ins Auge fiel, war einer der Schalter am Lenker. Dies wurde „Full Power Mapping“ genannt. Diese Einstellung sorgt dafür, dass Max in den ersten Rennrunden viel aggressiver auf der Strecke sein kann. Natürlich kann selbst ein Spitzensportler wie Max nicht ein ganzes Match angreifen. Deshalb erzählte mir sein Mechaniker lachend, dass er nach zwei Runden immer „MAP“ auf die Boxentafel schreiben müsse. Das bedeutet, dass Max den Schalter ausschalten muss. Sonst würde er das in der Hitze des Gefechts vergessen und sich in der ersten Spielhälfte völlig verrückt machen.
Es gab auch viele Diskussionen mit dem Mechaniker über die „Launch Control“. Viel wollte er hierzu jedoch nicht sagen. Die „Launch Control“ sorgt dafür, dass der Motor beim Start nicht weiterläuft. Auf einem sandigen Untergrund wie dem von Lommel fällt das zwar kaum auf, ist aber ein geniales Konzept. Das Motorradfahren selbst fand ich großartig. Ich bin ein 250er-Pilot und habe wenig Erfahrung mit einer 450er.
In der Zwischenzeit kann ich Ihnen sagen, dass der Motor von Max Nagl einer der benutzerfreundlichsten 450er-Motoren im MXGP-Peloton ist. Dank der speziell abgestimmten CDI von Max hat der Motor einen sehr sanften und weichen Kurvenverlauf. Der Nagl-Mechaniker sagte mir auch, dass die Vordergabel um 4 cm kürzer gemacht wurde. Dies wurde im Winter ausgiebig getestet und das ist deutlich spürbar. Ich habe das Gefühl, dass Max viel Erfahrung im Tuning seines Fahrrads hat. Ich denke, das ist auch ein Muss, um so zu spielen wie er. Deshalb habe ich Max Nagls Fahrrad „The Expert“ genannt.
Max „Das Biest“ Anstie – FC250
Max Anstie gewann dieses Jahr die meisten „Fox Holeshot“-Auszeichnungen. Deshalb wollte ich den Motor unbedingt ein paar Mal starten. Der Motor hat viel Leistung und Drehmoment mit seinem schönen blauen FMF-Auspuff. Das hohe Drehmoment ermöglichte es mir, lange Zeit im gleichen Gang weiterzufahren, ohne an Leistung zu verlieren.
Max Anstie fährt mit „13-51“ als Gängen, was bedeutet, dass die Übersetzungsverhältnisse innerhalb der Gänge geändert wurden. Uns wurde nicht genau gesagt, was sich geändert hat. Nach ein paar Runden fühlte ich mich schon ziemlich vertraut mit dem Motorrad, was mir erlaubte, einige Dinge auszuprobieren. Die Federung war für einen Fahrer wie mich sehr gut abgestimmt. Ich liebe es zu springen und am liebsten so hoch und so weit wie möglich. Dieser Motor hat das alles ermöglicht! Gleichzeitig konnte ich mich sehr gut einreichen. Die „Low- und High-Speed“ der Federung wurden perfekt abgestimmt. Das FC250 von Max Anstie ist für mich ein Traumrad. Eine perfekte Balance zwischen Kraft und Stabilität. Deshalb habe ich ihn „Das Biest“ genannt.
Thomas „The Precision“ Covington – FC250
Thomas Covington war am Testtag in Lommel kurzzeitig anwesend. Er kam, um seinen Teamchef Jacky Martens über seine Verletzung zu informieren. Thomas ist ein kleiner, dünner Junge von 20 Jahren mit viel Technik. Das merkte man sofort beim Fahren. Der Motor reagierte äußerst sanft und beweglich, lief aber gut. Thomas fährt mit der Gänge „13-50“, wodurch er im Vergleich zu Max Ansties Fahrrad weniger aggressiv aus den Kurven herauskommt.
Da ich größer und schwerer als Thomas bin, war ich auf seinem Fahrrad im Nachteil. Jedes Mal, wenn ich zu weit sprang, wurde ich bestraft und die Federung brach zusammen. Warum habe ich ihm den Spitznamen „The Precision“ gegeben? Wenn man das Motorrad von Thomas Covington sehr präzise fährt, ist es ein wunderbares Motorrad. Das merkt man sofort an Covingtons Stil. Auf einem Sprungberg springt er selten zu weit, landet immer schön und versucht, sein Fahrrad so weit wie möglich über die Box zu heben oder zu springen.
Christophe „The Mustang“ Charlier – FC450
Das war das typische Fahrrad, das ich von einem Fahrer wie Charlier erwartet hatte. Mir ist sofort aufgefallen, dass die CDI-Kurve völlig anders verläuft als die Kurve von Max Nagl. Die beiden Fahrer gingen von der gleichen Werkseinstellung aus, passten diese jedoch beide an ihre eigenen Anforderungen an. Was sie gemeinsam haben, ist ein Brembo-Bremssystem, von dem ich sehr beeindruckt war. Dank dieses genialen Bremssystems konnte ich viel gefühlvoller bremsen.
Charliers Motor ist, genau wie ein „Mustang“, aggressiv und schnell. Christophe Charlier ist ein Pilot, der mehr mit hohen Geschwindigkeiten fährt, was bedeutet, dass der Motor bei hohen Geschwindigkeiten weiter beschleunigt. Christophe Charlier hat eindeutig einen aggressiveren Fahrstil. Er kommt sehr schnell in die Kurven und tritt dann voll auf die Bremse. Außerdem fährt er häufig Kurven, um seine Geschwindigkeit zu reduzieren. Mir persönlich fiel es wie Christophe schwer, die Engine zu nutzen. Ich bin es noch nicht gewohnt, die Kraft der 450er so aggressiv einzusetzen wie Christophe. Mein Vorzug fiel daher auf den 450 von Max Nagl.
Für alle anwesenden Journalisten war dies eine lehrreiche Erfahrung. Wir hatten einen unvergesslichen Einblick in das Werksteam. Noch faszinierender ist die Tatsache, dass wir selbst viel entdecken konnten, was allein durch eine Analyse von außen niemals möglich wäre. Dafür möchte ich Husqvarna auf jeden Fall danken. Ich möchte mich auch bei allen Mechanikern bedanken, die den gesamten Testtag über für uns da waren.
Fotos: Bavo Swijgers
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