KTM ist Pionier mit Zweitakt-Enduros 2018!!
Nun ist es soweit: KTM übernimmt erneut eine Vorreiterrolle und rüstet seine Zweitakt-Enduros (250 und 300 EXC TPI) serienmäßig mit einem Einspritzsystem aus. Dabei handelt es sich um eine revolutionäre Technologie für Zweitaktmotoren, die seit nicht weniger als 13 Jahren in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des österreichischen Herstellers ihren Ursprung hat. Durch den Einsatz der Einspritzung bei Zweitaktmotoren möchte KTM der ab 2020 in Kraft tretenden Euro-5-Norm einen Schritt voraus sein.
Produktmarketingleiter Joachim Sauer machte bei der Präsentation keinen Hehl aus seiner Begeisterung und seinem Stolz über das Projekt. Sauer sprach ausführlich über die Entstehung der TPI-Motorblöcke, über die Komplexität, die das gesetzte Ziel mit sich brachte, vor allem aber über den technologischen Fortschritt und die vielen Vorteile, die das Einspritzsystem mit sich bringt.
Die Zukunft des Zweitakters
KTM beweist seit Jahren, dass der Zweitakter noch lange nicht tot ist, ganz im Gegensatz zu den japanischen Herstellern, die diese Antriebsquellen – mit Ausnahme von Yamaha – für tot und begraben erklärt haben. Die Zahlen von KTM aus dem Offroad-Markt beweisen jedoch das Gegenteil. Von einer weltweiten Produktion von 200.000 Offroad-Maschinen bestehen 60 % aus Zweitaktmaschinen. Ein guter Grund, weiterhin in Zweitakt-Antriebsquellen zu investieren.
Wenn wir uns die ausgestellten 2018er-Modelle ansehen, fällt uns nichts Besonderes auf. Für das Modelljahr 2018 baute KTM die optische Revolution der 2017er-Modelle weiter aus. Bis auf die 48-mm-Vorderradgabel WP Xplor mit angepassten Gabelbeinen gibt es sowohl am Fahrradteil als auch an den Komponenten kaum Neues. Wir haben diese Vorderradgabel zuvor bei den SX-Cross-Modellen gefunden. Den Grund für diese Verstellung müssen wir beim Eintauchen der Vordergabel suchen. Eine härtere Einstellung sollte dem entgegenwirken, gleichzeitig musste aber der Komfort eines Enduro-Motorrads – im Vergleich zu einem Dirtbike – erhalten bleiben. Schließlich sind uns auch neue Grafiken und neue Kühlerschutzvorrichtungen aufgefallen. Letztere sind laut KTM einfacher zu reinigen.
Enduro 2018: Evolution + Revolution
Sie haben es bereits verstanden: Die Neuheit für 2018 befindet sich oben im Motorblock. Dort befinden sich zwei vertikale Einspritzdüsen hinter den Spülöffnungen des neuen Zylinders. Der erste für den niedrigen und mittleren Geschwindigkeitsbereich, der zweite für den hohen Geschwindigkeitsbereich. Ein 39-mm-Dell'Orto-Drosselklappengehäuse und ein Synerject-ECU. Dieses Steuergerät verfügt im Block über 5 elektronische Sensoren zur Überwachung des Ansaugluftdrucks, der Öltemperatur, der Wassertemperatur, des Luftdrucks und der Drosselklappenstellung. Außerdem gibt es eine Benzinpumpe, eine Ölpumpe, die wir von den Viertaktmodellen kannten, eine leistungsstärkere Zündung und dito Batterie sowie eine geänderte Airbox. Und das ist alles, was die interne Technologie betrifft.
Etwas mehr Übung erfordert der transparente 700-cm³-Ölbehälter, der neben dem Drosselklappengehäuse platziert ist. Ein voller Ölbehälter würde ausreichen, um fünf volle Benzintanks zu schmieren. Mit anderen Worten: Sie können damit mehrere hundert Kilometer zurücklegen, ohne Ihr eigenes Benzin-Öl-Gemisch „herstellen“ zu müssen. Nicht unwichtig: Über einen Deckel, der sich zwischen der Gabelbrücke und dem Kraftstofftank im Rahmen befindet, lässt sich der Ölbehälter ganz einfach befüllen. Eine Warnleuchte an der Theke informiert Sie über den Inhalt des Ölbehälters.
Mehr Benutzerfreundlichkeit
Laut KTM führt die Hinzufügung eines Einspritzsystems zu einer Kraftstoffeinsparung von 30 % und bringt den Zweitaktmotor damit in die Nähe des Verbrauchs einer Viertakt-Enduromaschine bei einer gemütlichen Fahrt. Die Vorteile des Einspritzsystems liegen klar auf der Hand: kein mühsames Mischen von Benzin und Öl mehr, größere Autonomie und immer noch der gleiche 9-Liter-Tank, aber auch eine Kraftstoffzufuhr, die sich unabhängig von Wetterbedingungen oder Bodenbeschaffenheit selbst reguliert.
Darüber hinaus optimiert das Einspritzsystem die Leistung des Zweitaktmotors. Von nun an können Sie neben den Sprinklern auch Ihr Werkzeug in den Schubladen aufbewahren. Auch das Fahren in größeren Höhen wird von nun an deutlich einfacher. Bemerkenswert ist, dass der typische Rauch eines Zweitakters weitgehend fehlt. Und das sind gute Nachrichten für die Umwelt! Endlich müssen Sie sich keine Sorgen mehr machen, dass beim Basteln in der Garage oder bei einem Sturz Benzin verschüttet wird. Denn ohne Vergaser gehört dieser „unerwünschte Flüssigkeitsverlust“ der Vergangenheit an...
Kurz gesagt, die Einspritzung bei einem Zweitakter sorgt für viele glückliche Gesichter. Zudem bleibt der Wirkungsgrad und das Verhalten, zumindest auf dem Papier, gleich oder besser als bei den neuesten Vergasermodellen aus dem Jahr 2017.
Text: Christophe Bertrand/MXMag.be/BJ
Fotos: KTM
Auch zum Lesen
Team HRC Honda nach Portugal mit Tim Gajser als einzigem Fahrer
Die MXGP-Weltmeisterschaft 2024 startet an diesem Wochenende in Agueda, Portugal, mit dem ersten von drei Rennen in Folge und der fünften Runde dieses spannenden Kampfes. Am nächsten Wochenende wird es…VIDEO: Roger De Coster über die Kommunikation mit den Fahrern
Im Videointerview mit Roger De Coster wird der schwierige Start der KTM-Jungs in den USA thematisiert. Es geht um die Abstimmung der Motoren und wie jeder...Ein Update zur Verletzung von Tyla van de Poel
Tyla van de Poel stürzte beim EMX125 in Arco di Trento und brach sich Schien- und Wadenbein. Ein anderer Pilot traf auf einer Skisprungschanze sein Vorderrad, was dazu führte, dass er...Jago Geerts: „Ich möchte nach Lommel zurückkehren“
Jago Geerts arbeitet hart daran, sich von einer Verletzung zu erholen, die er sich Anfang März beim Eröffnungsrennen der MXGP-Weltmeisterschaft 2024 in Argentinien zugezogen hat. Der Belgier, der bei…
Ihre Reaktionen