Die Niederlande gewinnen glorreich den Sidecarcross of Nations 2018!
Heute ist es dem Team Niederlande gelungen, das Sidecar-Nationenkreuz in Slagelse-Denmarken auf großartige Weise zu gewinnen. Mit der höchstmöglichen Punktzahl verteidigten die Kombinationen Bax/Stupelis, Hermans/Musset und Willemsen/Bax das nationale Interesse mit cum laude. Team Frankreich belegte im losen Sand Dänemarks überraschend den zweiten Platz vor Lettland, das den dritten Platz belegte. Für das belgische Team, neben den Niederlanden Top-Favorit auf den Finalsieg, gab es in der Tageswertung nur den 11. Platz. Nach einem sehr schweren Sturz im Warm-up konnte das Team Dierckens nicht an den eigentlichen Wettkämpfen teilnehmen, so dass die „Roten Hengste“ im Vorfeld keine Chance auf eine gute Platzierung hatten.
Trotz aller Leistungen der Teams in den Rennen war die Geschichte des Tages der Unfall von Arne Dierckens und Luc Rostingt im Warm-Up. Genau beim Sprung von einem Tafelberg blieb der Gashebel hängen und die Kombination, die das Team Belgien repräsentierte, flog viel zu hoch und viel zu weit über den Tafelberg und landete mit einem widerlichen Knall im dänischen Sand, wobei die beiden Fahrer wie Stoffpuppen zurückblieben. Glücklicherweise stellte sich nach einer gründlichen Untersuchung im Krankenhaus heraus, dass durch den schrecklichen Unfall keine ernsthaften Verletzungen entstanden waren, eine Teilnahme für das Team Belgien kam jedoch leider nicht mehr in Frage. Dadurch hatte Belgien keine Chance auf eine gute Platzierung und breitete unwissentlich den roten Teppich für den anderen Favoriten aus, den amtierenden Nationalmeister Niederlande.
Hitze 1
Die Niederländer zeigten gleich in der ersten Kraftmessung, was sie heute vorhatten. Der erste Lauf war ein Gesamtsieg für das Team Niederlande. Bax/Stupelis belegten den ersten Platz und Willemsen/Bax überquerten die Ziellinie als Zweiter. Der überraschende Spitzenreiter Gorbenko aus Lettland wurde schließlich Dritter, dicht gefolgt von Vanluchene/Van den Boogaart. Die Weltmeister übernahmen kurzzeitig die Führung, bis ihnen ein seltener Fehler unterlief und sie am Kurvenausgang steckenblieben. Dadurch konnte Gorbenko die Führung zurückerobern und Vanluchene fiel schließlich auf den fünften Platz zurück, weil er in der Hitze des Gefechts mit der Hand und dem Fuß mit anderen Beiwagen in Berührung gekommen war.
Die niederländische Armada stürmte unbeschwert und schnell auf die Plätze zwei und drei, um das Team Gorbenko auf dem ersten Platz im Auge zu behalten. Sowohl das Team Bax als auch das Team Willemsen schafften es, Gorbenko zu überlisten und erzielten so mit dem 1. und 2. Platz im Ziel das bestmögliche Ergebnis für das Team Niederlande. Der Lette Gorbenko belegte dann den dritten Platz und mit seinem anderen Teamkollegen Rupeiks, der den zehnten Platz belegte, schnitt Lettland in diesem Lauf einfach gut ab. Willkinson/Chamberlain belegten den vierten Platz, mussten aber passiv zusehen, wie das andere englische Team, bestehend aus Jake Brown und Zac Snell, lange Zeit an der Box verbrachte. Letztendlich kamen sie als eine der Letzten an und wurden nach dem Rennen sogar disqualifiziert, weil sie außerhalb der Box Hilfe erhalten hatten.
Vanluchene wurde unter Schmerzen Fünfter hinter Wilkinson, wohl wissend, dass sie ohne Team Dierckens nicht mit Team Belgien um die Preise konkurrieren könnten. Die Italiener Pozzi/Walti belegten den sechsten Platz und schlossen sogar zum aufgeregten Vanluchene auf. Unglücklicherweise für Pozzi wurde das andere italienische Duo, die Lasagna-Brüder, nur auf dem 18. Platz gewertet. Ohne Giraud schnitt Team Frankreich mit der schlechtesten Aufstellung auf dem Papier besser ab. Thomas/Van der Putten belegten den siebten Platz und die anderen Franzosen, Bouqet/Chopin, schafften den neunten Platz.
Hitze 2
Im zweiten Lauf gab es für Frankreich den Holeshot für Giraud/Badaire, gefolgt von Hermans/Musset. Hermans schaffte es, Giraud auf der immer schwieriger werdenden Sandstrecke in Dänemark recht schnell zu überholen. Hermans zeigte dann, dass die Niederländer Sandspezialisten sind. Er setzte sich schnell von den Verfolgern ab und gewann den zweiten Lauf des Tages mit großem Vorsprung.
Giraud lag lange Zeit auf dem zweiten Platz, doch dann stürmte der Brite Wilkinson herein, nachdem er sich nach einem harten Kampf unter anderem mit Willemsen, Sanders und den lettischen Daiders abgesetzt hatte. Giraud konnte nichts anderes tun, als zuzusehen, wie Wilkinson ihm nach einem großartigen Rennen den zweiten Platz stahl und damit ins Ziel kam. Giraud/Badaire belegten im Ziel den dritten Platz. Hinter den Top Drei belegten die Veteranen Daiders/Daiders aus Lettland nach einem harten Kampf den vierten Platz, Sanders wurde Fünfter und Willemsen/Bax Sechster im Ziel. Der Italiener Pozzi belegte nun den siebten Platz, der Ire Molds den achten Platz, der Tscheche Kolencik den neunten und die Top Ten wurden von den Rupeiks abgeschlossen, die zusammen mit Daiders als Vierter für Lettland gute Ergebnisse erzielten. Auch die anderen Teams aus Frankreich und England kämpften um den elften Platz. Das schienen die Franzosen Bouqet/Chopin zu gewinnen, bis sie in der Schlussphase ausscheiden mussten und nur auf dem 22. Platz gewertet wurden. Kinge/Millard belegten den 11. Platz und England erzielte in diesem Durchgang nur 13 Strafstöße.
Hitze 3
Der dritte Durchgang wäre für die niederländische Mannschaft bereits ein Kinderspiel, um zum Meister gekrönt zu werden. Tatsächlich hätten nur zwei Maschinenausfälle und ein magisches Ergebnis eines der um den zweiten Platz kämpfenden Teams die Niederländer entthronen können.
Lettland, Frankreich und Großbritannien waren auf dem Weg zu den restlichen Podiumsplätzen. Der dritte Lauf würde den Ausschlag geben.
Frankreich übernahm sofort die Führung, Thomas/Van der Putten übernahmen den Holeshot, gefolgt von Hermans/Musset und Sanders/Haller. Hermans ging dann schnell an Thomas vorbei und dieser wiederum blieb mit Sanders am Seil hinter Hermans stecken. In der Zwischenzeit war das andere belgische Team, die Weltmeister Vanluchene/Van den Boogaart, aufgrund von Maschinenproblemen bereits aus dem Kampf ausgeschieden. Ein unwürdiger Abschied für den neuen Weltmeister, der sich diesen Tag nach der gestrigen überlegenen Qualifikation wohl anders vorgestellt hat.
Hermans setzte sich in der zweiten Hälfte des Rennens langsam von Thomas ab, der dann in einer der tiefen Furchen im schweren Sand auf einem Nachzügler stecken blieb, sodass Sanders den zweiten Platz übernehmen konnte.
In der Zwischenzeit war das Team Bax/Stupelis damit beschäftigt, in einem Rennen der Extraklasse aufzuholen. Sie lagen am Start nur auf dem 20. Platz, kämpften sich aber auf der kaputten Strecke in Dänemark gut an die Spitze. Am Ende musste sogar der Zweitmann Sanders dem Handlungsdrang von Bax nachgeben und Team Niederlande erzielte wie im ersten Durchgang ein 1:2, mit Hermans/Musset als Sieger und Bax/Stupelis als Zweiter.
Sanders wurde dann Dritter mit Giraud/Badaire von vier, die in der Schlussphase problemlos an der anderen französischen Mannschaft Thomas/Van der Putten vorbeigezogen waren. Da es den Franzosen in diesem Lauf gelang, die Plätze vier und fünf zu belegen, belegten sie in der Tageswertung letztlich den zweiten Platz, eine Straßenlänge hinter dem Sieger Niederlande. Anschließend belegten die Letten den dritten Platz im Nationen-Cross der Beiwagen, indem sie erneut solide Ergebnisse erzielten: Gorbenko wurde Sechster und Daiders Zwölfter.
Leider konnte das Team Großbritannien nicht überzeugen. Ohne das Team Wilkinson/Chamberlain, das sich in den Vorläufen mit einem zweiten und vierten Platz stark gezeigt hatte, erwies sich Großbritannien als zu klein für die andere Konkurrenz. Mit nur einem zehnten Platz für Kinge/Millard und einem sechzehnten Platz für Brown/Snell mussten sie passiv zusehen, wie das Podium knapp an den Inselbewohnern vorbeizog.
Damit verlängerten die Niederlande wie im Vorjahr ihren Titel mit dem besten Ergebnis; wobei Willemsens sechster Platz das schlechteste Ergebnis darstellte, wurde dieser dann gestrichen, so dass drei erste und zwei zweite Plätze übrig blieben. Und selbst wenn der sechste Platz von Willemsen/Bax berücksichtigt würde, wären die Niederlande immer noch der entschiedene Champion!
Frankreich erwies sich nun wie schon 2017 wieder als Vizemeister, und das war selten auf einem Untergrund zu sehen, den viele Franzosen, die Beiwagen überqueren, hassen. Lächelnde Gesichter auch in Lettland, wo nicht weniger als die Hälfte der Mannschaft aus „Wiedereinsteigern“ bestand, aber nicht die geringsten. Schließlich kontrollierten die Reiter Rupeiks und Daiders einst die Spitzenplätze in der Weltmeisterschaft und der Backspieler Liepnins, der bei Reiter Rupeiks angestellt war, war zusammen mit dem Belgier Joris Hendrickx sogar einmal Weltmeister.
Für die Belgischen Roten Hengste war es ein Tag zum schnell Vergessen. Nach der guten Generalprobe am Samstag folgte ein schlechter Wettkampftag, der aufgrund des Ausfalls von Dierckens nach dem schweren Sturz im Warm-Up verloren ging, bevor das Starttor fallen konnte. Er und die anderen Teams aus Belgien freuen sich wahrscheinlich schon auf die Ausgabe 2019. Schließlich wollten sie „die Ollanders“ entthronen und alle Zutaten waren da, aber stattdessen landeten sie trostlos auf dem vorletzten Platz.
Gesamtergebnisse Sidecarcross der Nationen, Slagelse (DK)
PL. Nation-Punkte
01. Niederlande 7
02. Frankreich 28
03. Lettland 33
04. Großbritannien 43
05. Tschechische Republik 51
06. Deutschland 64
07. Schweiz 71
08. Irland 77
09. Österreich 78
10. Dänemark 91
11. Belgien 36+DNS
12. Italien 45+DNS
Text: Emil Bilars
Foto: Luc Vanderaa
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