TEST Hondas Enduro-Alternative: CRF-X 2019
Der italienische Honda-Händler REDMOTO lud uns ein, sein umfangreiches Angebot an Honda-Enduro-Motorrädern kennenzulernen. Zusammen mit dem belgischen Importeur JMG Racing sind wir vor einigen Wochen für eine ausführliche Einführung nach Genua geflogen!
Es ist ein wunderschönes Bild: die vier speziell entwickelten Motoren, die uns fein säuberlich hintereinander begrüßen. Die gegenseitige Befruchtung zwischen RedMoto und der Fabrik in Japan ist optisch auf jeden Fall gelungen! Ein Blick sowohl auf die Optik als auch auf das Finish macht deutlich, dass es sich vor allem um echte Hondas handelt. Dass diese Zusammenarbeit ein Erfolg ist, zeigen sowohl die sportlichen Ergebnisse der RedMoto-Enduro-Weltcup-Spitzenreiter als auch das zunehmende Interesse an diesen speziellen CRF-Motorrädern sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden.
Basierend auf den CRF-Dirtbikes übernimmt RedMoto den Umbau zu Enduros. Echte Enduro-Motorräder übrigens, die alle über eine europäische Typgenehmigung verfügen und die Euro-4-Abgasnorm erfüllen. Kein 18-Zoll-Rad; ein schnell hinzugefügter Seitenständer oder gekünstelte Versuche, die Motocross-Motorräder in Enduro zu „unterhalten“. RedMoto hat hart daran gearbeitet, erfahrenen Enduro- und Offroad-Fahrern ein Motorrad anzubieten, das ihren hohen Erwartungen entspricht. Gepaart mit der legendären Produktphilosophie von Honda ergibt diese Übung einen sehr interessanten Cocktail!
Reichhaltig ausgestattet
An der Vorderseite finden wir die 49-mm-Showa-Gabel, die speziell für diesen Anlass eingestellt ist. Von den Nockenwellen und der Einspritzung über den Elektrostarter, drei Leistungskurven, eine doppelte Termignoni-Auspuffleitung mit Carbon-Endkappen, einen transparenten 7.3-Liter-Kraftstoffbehälter, eine Startsteuerung, die die Leistung bei unzureichendem Grip begrenzt, einen Lüfter und Kühlerhalterungen aus Edelstahl , Schutz für den Motorblock, flexible Handprotektoren von Circuit, Schutz der vorderen Scheibenbremse, effiziente LED-Beleuchtung vorne und hinten, ein Rental-Lenker (ohne Querstange) und ein Diebstahlschutzschloss...
Sie alle tragen zu einem hochwertigen Enduro-Feeling bei. Optisch runden die schwarz eloxierten Aluminiumräder, bestückt mit Metzeler 6 Days Extreme-Reifen, die Präsentation ab. Vielversprechend!
Weiter zum Üben. Wie schneidet diese japanisch-italienische Schönheit in unserem Tagesspecial ab? Vor uns liegt ein kurvenreicher und ziemlich harter „Test“ zwischen den Bäumen. Sie werden uns nicht beschweren hören, aber es ist eine Schande, dass wir die vier Motoren nicht in einer weicheren, flüssigeren Umgebung testen konnten. Schließlich steht die entspanntere Fahrt im Gelände ganz oben auf der Favoritenliste des durchschnittlichen niederländischen oder belgischen Enduristen.
CRF 300 X.
Ich fange mal mit dem 300 an, da gibt es in puncto Ergonomie nicht viel zu meckern. Die Honda fällt zwar etwas kleiner aus, doch für größere Staturen sorgt die nötige Verstellung des weiter vorne platzierten Lenkers für Erleichterung. Ein Knopfdruck und der Motor erwacht schnell zum Leben. Leider ohne hydraulische Kupplung (oder im Jahr 2020?). Ein Manko, das sich in der hypertechnischen und verwinkelten Arbeit, mit der wir heute konfrontiert sind, bemerkbar macht. Dadurch behalten wir ständig den Zeigefinger am Hebel.
Die drei verschiedenen Mappings verleihen dem Motor jeweils einen völlig anderen Charakter. An sich lässt sich dieses Mittelklasseauto am besten als großer Quart-Wagen mit mehr Schlagkraft beschreiben. Uns gefiel der auf 250 ccm aufgebohrte 295,5er-Zylinder mit zusätzlichem Vertex-Kolben, am besten in „Karte 3“. Sofort die aggressivste Einstellung, bietet aber auch die natürlichste Reaktion auf das Gaspedal. Der Rahmen ist sehr präzise und regt dazu an, durch die Spurrillen zu rasen, mit der Gefahr des Untersteuerns.
Obwohl sich die Federung immer noch recht straff anfühlt, ist die Kombination mit dem Motor sicherlich nicht schlecht. Dieses Fahrrad ist verspielt, leicht zu handhaben und vielseitig auf den verschiedenen Abschnitten unserer Route. Bei meiner zweiten Sitzung am Nachmittag wähle ich „Ordner 2“. Dann sind die schnellsten Strecken deutlich schwieriger und ich passe meinen Fahrstil selbst an. Ich lasse das Rad laufen und versuche, die Kurven so sanft wie möglich zu umfahren. In dieser Gestalt ist der CRF300 weniger anspruchsvoll. Ja, der Team-Po war niedriger, aber der Motor war sicherlich nicht weniger effizient.
CRF 400 X.
Der kleine 450 ist in den schwierigen Abschnitten nervöser. Hier scheint „Ordner 1“ der beste Kompromiss zu sein. Richtig angreifen, weil man durch die Kombination aus Fünfganggetriebe und Seilzugkupplung zu sehr eingeschränkt wird. Natürlich ist diese 400er leistungsstärker, sie ermüdet mehr und stellt technisch gesehen einfach mehr Anforderungen an den Fahrer. Deshalb ist dies sicherlich nicht jedermanns Freund. Schade, denn dieser Hubraum ist schließlich beliebt. Eigentlich hätten wir diesen CRF400 Wir sind sicher, dass dieses Motorrad in anderem Gelände besser abschneiden würde, sprich: mit mehr Platz.
CRF 450 X.
Schon beim Abheben spüren Sie sofort die Kraft des Motors. Allerdings merkt man weder beim Bremsen noch in Schlaglöchern das Mehrgewicht. Man muss nur etwas vorsichtiger lenken. Auch bei technischer Fahrweise reagiert das Rad linear und meistert anspruchsvolle Anstiege recht gut. Auf der ersten Karte, der aggressivsten, ist das Motorrad tatsächlich einfacher zu handhaben. Dies ergibt den CRF450
Vor zwei Jahren durfte ich diesen 450er auf Sardinien ausprobieren. Als Enduro-Waffe konnte es mich damals nicht überzeugen. Jetzt sind die Karten anders. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, hat aber durchaus vielversprechende Argumente.
CRF 250 X.
Wir schließen mit dem „Velooke“, dem leichtesten Motorrad der RedMoto-Enduro-Reihe. Dieser Newcomer ist perfekt für Fahrer, die die Disziplin entdecken. Für die anspruchsvollsten Fahrer ist die Auswahl des aggressivsten Mappings ein Muss, da es der Honda an Leistung mangelt.
Bei höheren Geschwindigkeiten und vor allem bei Richtungswechseln war der Vorderwagen etwas wackelig und unbequem. Dieses Problem soll durch eine weichere Einstellung der Gabel zu Beginn der Einfederung behoben werden. Dieses Phänomen ist uns bei allen vier Modellen aufgefallen, aber vor allem beim Federgewicht der Familie war der Viertelliter am deutlichsten zu spüren.
Andererseits hat der CRF250X erhebliche Vorteile, wenn man über ausreichend Grip verfügt. Dank des hyperreaktiven und präzisen Fahrwerks überwinden Sie Hindernisse sowohl im „Angriff“-Modus als auch „ruhig“. Jeder wird etwas nach seinem Geschmack finden!
Meine persönliche Präferenz
Wenn Sie mich fragen, ist meine persönliche Präferenz der CRF300X. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und Benutzerfreundlichkeit. An zweiter Stelle stehen der 250er und der 450er. Sie alle haben viel zu bieten, unabhängig vom Niveau des Fahrers. Meiner Meinung nach schneidet der 400 aufgrund seiner Mängel in Bezug auf die progressive Reaktion auf das Gaspedal etwas ab. Die Zeit zwischen dem Moment, in dem Sie auf das Gaspedal treten, und der Reaktion in Form von Kraft erzeugt einen AN/AUS-Effekt.
Eines steht jedoch außer Frage. Bei allen vier handelt es sich um sehr hochwertige Motorräder, die endlich eine neue japanische Enduro-Alternative bieten. Nächstes Jahr sollen sie von einer hydraulischen Kupplung und möglicherweise einem 6-Gang-Getriebe profitieren. Zwei Zutaten, die sie definitiv zu etwas Besonderem machen würden.
Diejenigen, die bereits hervorragende Leistungen erbringen, können bei RedMoto eine Sonderserie mit allerlei Rennsportteilen und ja, sogar der berühmten hydraulischen Kupplung besuchen. Diese limitierte Auflage ist absolut fantastisch. Rechnen Sie damit, etwa 1600 € zusätzlich zum ursprünglichen Budget zu zahlen, um eines dieser kleinen Juwelen Ihr Eigen zu nennen!
VERTRIEBSPARTNER BELGIEN
JMG Racing BVBA
Fond Jowa 2A
4890 THIMISTER
GSM: 0486 77 00 10
IMPORTEUR NIEDERLANDE
Mulders Motoren
Freiheitsstraße
9641 KP Veendam
T: 0598-614 506
E: verkoop@muldersmotoren.nl
Preise 2019
CRF250RXK ENDURO: 9.899 € – NL-Preis: 10.990 €
CRF300RXK ENDURO: 10.299 € – NL-Preis: 11.450 €
CRF400RXK ENDURO: 10.499 € – NL-Preis: 11.850 €
CRF450RXK ENDURO: 10.499 € – NL-Preis: 11.850 €
CRF450RXK SUPERMOTO: 11.199 € – NL-Preis: 12.599 €
CRF 2019 EDITION SPECIAL
CRF250RK ENDURO SPECIAL: 10.999 € – NL-Preis: 12.399 €
CRF250RK ENDURO SPECIAL CORE HANDBUCH: 11.400 € – NL Preis: 12.799 €
CRF250RK ENDURO SPECIAL RADIUS CX: 11.580 € – NL-Preis: 12.980 €
CRF300RK ENDURO SPECIAL: 11.360 € – Preis NL 12.799 €
CRF300RK ENDURO SPECIAL CORE HANDBUCH: 11.785 € – Preis NL 13.099 €
CRF300RK ENDURO SPECIAL RADIUS CX: 11.940 € – NL-Preis 13.250 €
CRF400RK ENDURO SPECIAL: 11.845 € – Preis NL 13.350 €
CRF400RK ENDURO SPECIAL CORE MANUAL: 12.270 € – Preis NL 13.799 €
CRF400RK ENDURO SPECIAL RADIUS CX: 12.420 € – Preis NL 13.950 €
CRF450RK ENDURO SPECIAL: 11.845 € – Preis NL 13.350 €
CRF450RK ENDURO SPECIAL CORE HANDBUCH: 12.270 € – Preis NL 13.799 €
CRF450RK ENDURO SPECIAL RADIUS CX: 12.420 € – Preis Nl 13.950 €
Optionale Termignoni-Komplettlinie: 1.490 € – Preis NL 1399 €
Tekst: Christopher Bertrand
Fotos: RedMoto
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