Koen Hermans/Nicolas Musset gewinnen den spannenden GP Sidecar Cross of Spain!
Koen Hermans und Nicolas Musset haben den Grand-Prix-Sidecar-Cross von Spanien in Talavera de la Reina gewonnen. Durch einen vierten Platz im ersten Lauf und einen sehr hart erkämpften Sieg im zweiten Lauf gelang es ihnen, die meisten Punkte auf spanischem Boden zu erzielen.
Bax/Stupelis belegten mit den Plätzen zwei und vier den zweiten Platz in der Tageswertung. Vanluchene/Van den Boogaart belegten dann mit den Plätzen fünf und zwei in den Vorläufen den dritten Platz. Lange Zeit schien der Franzose Giraud der GP-Sieger zu sein, doch nach dem Sieg im ersten Durchgang schied er im zweiten Durchgang in der allerletzten Phase aus und der GP-Sieg ging an Giraud/Haller vorbei.
Etwa 27 GP-Teams waren zum zweiten GP dieser jungen Saison nach Spanien gereist.
In der Qualifikation sahen wir Probleme für Vanluchene und Willemsen, die beide ausfielen und die Vorläufe am Sonntag aus der zweiten Reihe starten mussten.
Leider waren am Sonntag zwei Teilnehmer weniger am Start als am Samstag. Der Tscheche Kolenchik schien schwer erkrankt zu sein und auch die junge deutsche Mannschaft Reimann, die sich am Samstag noch über ihre gute Qualifikation freute, war zu Hause, als Joachim Reimann in der Nacht unter Atemnot litt.
Hitze 1
Im ersten Lauf sahen wir, wie Brown/Chamberlain und Giraud/Haller gemeinsam am schnellsten davonsprinteten, aber der Franzose hatte den längsten Atem und schaffte den Holeshot.
Bax/Stupelis trafen bald ein und saßen dem führenden französisch-deutschen Team im Nacken. Egal, welche Tricks Bax versuchte, er konnte Giraud auf der spanischen Strecke nicht überholen, wo alle Top-Fahrer fast die gleichen Rundenzeiten fuhren. In der Schlussphase wurde der Kampf von Bax/Stupelis gestoppt, die Giraud/Haller davonlaufen sahen und jubelnd die Ziellinie überquerten, sehr zufrieden mit ihrem Sieg im Vorlauf. Hinter Bax sahen wir einen erbitterten Kampf zwischen dem linken Beiwagen von Brown/Chamberlain und dem rechten Beiwagen von Hermans/Musset. Dem erfahrenen Brown gelang es, alle Angriffe von Hermans abzuwehren, und der Engländer überquerte glücklich die Ziellinie als Dritter, mit Hermans im Rücken. Bis zehn Minuten vor Schluss lieferten sich Vanluchene/Van den Boogaart einen harten Zweikampf mit ihrem Landsmann Dierckens. Als die Weltmeister endlich die Lücke fanden, um Dierckens zu überholen, waren die vorderen fünf Beiwagen bereits aus dem Blickfeld verschwunden. Mehr als ein sechster Platz war für das Team Vanluchene nicht mehr möglich. Daraus wurde jedoch später der fünfte Platz, als sich herausstellte, dass Varik/Daiderers, die zunächst auf Platz fünf lagen, wegen zu hoher Lärmentwicklung um fünf Plätze bestraft wurden.
Der sechste Platz ging ebenfalls an ein belgisches Team, aber am Ende sahen wir, dass Sanders und nicht Dierckens die Ziellinie auf dem sechsten Platz überquerte. Sanders/Kunnas hatten es in der Schlussphase geschafft, sowohl Dierckens/Bax als auch das überraschend schnelle italienische Team Compalati zu überholen und waren mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Compalati/Chopin würden dann Siebte werden, weil Dierckens/Bax in der Schlussphase Probleme mit einem Leck im Kühler hatten und im Ziel auf den elften Platz zurückfielen. Dies brachte das stets gut gelaunte Team Van Werven/Beunk letztlich auf den achten Platz. Eine Belohnung für die Arbeit für das Team Van Werven, das sich fast den gesamten Lauf lang einen Kampf lieferte, unter anderem mit Willemsen/Rostingt, die den neunten Platz belegten. Der schnelle Este Kert Varik landete dann auf Platz zehn der Ergebnisse. Keuben/Rietman schafften es, unter anderem im Team Veldman und Team Santermans den dreizehnten Platz zu belegen. Letztendlich mussten die beiden letztgenannten Teams den Kampf jedoch aufgrund eines Ausrüstungsdefekts im ersten Durchgang abbrechen. Wir sahen, wie das belgische Team Verhelst auf dem zwanzigsten Platz nur einen Weltcup-Punkt mitnahm.
Hitze 2
Der zweite Durchgang würde einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, aber zu Beginn war ein Team sehr kaltblütig. Stuart Browns Sohn, Jake Brown, machte zusammen mit Joe Millard entschlossen den Holeshot. Das ambitionierte britische Team sah jedoch schnell, dass die GP-Spitzenreiter vorbeizogen, was keine Schande war.
Sanders/Kunnas übernahmen die Führung, gefolgt von Dierckens/Bax, Giraud und Hermans. Wenig später schlossen sich auch Vanluchene und Bax dem Spitzenvierer an und so begann ein spannendes Duell an der Spitze, bei dem viele Positionswechsel kurz hintereinander folgten. Sanders sah seine Landsleute Dierckens und Vanluchene an der Seite, die erbittert um die Führungsposition kämpften. Bei Dierckens/Bax ging dies jedoch schief. Nach der Geraden mit den drei sehr spektakulären Tafelbergen wollte Dierckens an Vanluchene vorbeifahren, aber die Hinterradbremse versagte, höchstwahrscheinlich weil ein Konkurrent sie zu Beginn des harten Kampfes angetippt hatte.
Dierckens/Bax prallten hart gegen Vanluchene/Van den Boogaart, wobei das letztgenannte Team Glück hatte, nicht zu stürzen. Das taten Dierckens/Bax, die einen Salto über Vanluchenes Maschine machten und den Kampf leider aufgeben mussten, weil Backspieler Robbie Bax mit schmerzenden Rippen ins Krankenhaus musste.
Dieser Vorfall war Wasser auf die Mühlen für Sanders/Kunnas, die gemeinsam mit Hermans/Musset die Spitzenposition übernehmen konnten. Hermans/Musset taten dann alles, was sie konnten, und konnten schließlich Sanders überlisten und nicht nur die zweite Runde, sondern auch den Großen Preis von Spanien gewinnen. Auch Sanders musste vor Vanluchene kapitulieren, der nach der Kollision mit Dierckens mit dem zweiten Platz zufrieden sein konnte. Auf dem dritten Platz landete der zufriedene und kampfmüde Davy Sanders, der mit seiner finnischen Backspielerin Lari Kunnas immer schneller zu werden scheint.
Dahinter war Giraud zu erwarten, der jedoch in der letzten Phase mit einer festgefahrenen Maschine heimlich ausgestiegen war. Sehr traurig für das französische Team, das es geschafft hatte, den ersten Durchgang als Sieger zu beenden.
Bax/Stupelis belegten den vierten Platz und sammelten damit gerade genug Punkte, um im Tagesergebnis den zweiten Platz zu belegen, knapp vor Vanluchene/Van den Boogaart, die ihren Platz auf dem letzten Podium einnehmen durften.
Hinter den vier verbliebenen Beiwagen aus der Spitzengruppe waren es die Engländer Stuart/Brown, die den fünften Platz belegten, direkt dahinter Veldman/Janssens, die am Start nicht gut wegkamen, sich aber im Ziel auf den sechsten Platz vorkämpften.
Das italienisch-französische Team Compalati/Chopin war erneut in guter Form und belegte den siebten Platz, gefolgt von Brown/Millard auf acht Plätzen, die sich nach ihrem schönen Holeshot glücklich in den Top Ten platzieren konnten. Die belgischen Santermans belegten dann den neunten Platz und von zehn Plätzen sahen wir Keuben/Rietman, die Willemsen/Rostingt auf den elften Platz verwiesen hatten. Team Verhelst nahm nun einen schönen sechzehnten Platz und viele Weltcuppunkte mit nach Belgien. Wer das schaffte, war Kelly Debruyne, die zusammen mit Backspieler Jens Mans den siebzehnten Platz belegte. Damit sammelte die schnelle blonde Lehrerin aus Flandern vier WM-Punkte und darf sich auf Anhieb als schnellste Beiwagenfahrerin aller Zeiten bezeichnen!
Leider schieden Van Werven/Beunk aufgrund von Problemen mit ihrem TM-Motorblock aus diesem Lauf aus.
In der Wertung der Weltmeisterschaft Sidecar Cross herrscht nun an der Spitze ein Unentschieden zwischen Bax/Stupelis und Vanluchene/Van den Boogaart, die beide mit 80 Punkten die Liste anführen. Dank ihres GP-Sieges liegen Hermans/Musset nun auf dem dritten Platz und haben nur sechs Weltcup-Punkte Rückstand. Dahinter liegen Willemsen/Rostingt, die nach ihrem mittelmäßigen Auftritt in Spanien auf den vierten Platz zurückfielen, 16 Punkte hinter dem WM-Spitzenreiter. Bei fünf sehen wir Sanders/Kunnas mit 58 Punkten.
Am kommenden Osterwochenende wird im niederländischen Oldebroek der bisher sehr spannende Kampf um den Seitenwagen-Cross-Weltmeistertitel 2019 fortgesetzt. Am Samstag folgt die Qualifikation und am Ostermontag geht es dann richtig los mit dem dritten GP-Sidecar-Cross des Jahres 2019.
Die straff organisierte SCO hat auf und um ihre Rennstrecke „De Bargen“ immer alles perfekt organisiert. Ein sehr professioneller Auftritt und eine der spektakulärsten Strecken der Niederlande sorgen dafür, dass sich Motocross-Fans das Sidecar-Cross-Spektakel am Osterwochenende nicht entgehen lassen wollen!
Tagesergebnisse GP Sidecar Cross Spanien
01. 02. Koen Hermans-Nicolas Musset NL-FR WSP-Zabel 43
02. 82. Etienne Bax-Kaspars Stupelis NL-LV WSP-Zabel 40
03. 01. Marvin Vanluchene-Ben van den Bogaart BE-NL VMC-Zabel 38
04. 888. Stuart Brown-Josh Chamberlain GB-GB WHT-Husqvarna 36
05. 09. Davy Sanders-Lari Kunnas BE-FI WSP-Zabel 35
06. 18. Zeno Compalati-Bastien Chopin IT-FR VMC-Zabel 28
07. 04. Valentin Giraud-Andres Haller FR-DE WHT-MEGA 28
08. 28. Jake Brown-Joe Millard GB-GB WSP-Zabel 22
09. 111. Daniel Willemsen-Luc Rostingt NL-FR WSP-Zabel 22
10. 17. Justin Keuben-Dion Rietman NL-NL VMC-Zabel 19
11. 05. Julian Veldman-Glenn Janssens NL-BE WHT-MEGA 15
12. 22. Christophe Cuche-Maxime Cuche CH-CH VMC-KTM 15
13. 14. Gert van Werven-Peter Beunk NL-NL WSP-TM 13
14. 16. Kristof Santermans-Konstantins Beleckas BE-LT WSP-Zabel 12
16. 23. George Kinge-Lewis Gray GB-GB VMC-Zabel 12
15. 31. Jan Boukal-Pavel Boukal CZ-CZ WSP-Zabel 11
17. 47. Romaric Chanteloup-Josselyn Chanteloup FR-FR WSP-KTM 11
18. 07. Kert Varik-Lauris Daiders EE-LV WSP-Husqvarna 11
19. 10. Arne Dierckens-Robbie Bax BE-NL WSP-Zabel 10
20. 419. Junior Verhelst-Nicky Debruyne BE-BE WSP-Zabel 6
21. 32. Gary Moulds-Steve Kirwin GB-GB VMC-Husqvarna 6
22. 94. Kelly Debruyne-Jens Mans BE-BE WSP-Husqvarna 4
23. 36. Michael Hodges-Scott Grahame GB-GB WSP-Zabel 4
24. 79. Yohann Marquis-Theo Levenes FR-FR VMC-Zabel 1
25. 55. Thomas Hamard-Simon Villaines FR-FR VMC-Zabel 0
Stand der Weltmeisterschaft Sidecar Cross nach zwei GPs
01. 82 Etienne Bax-Kaspars Stupelis NL-LV WSP-Zabel 80
02. 1 Marvin Vanluchene-Ben van den Bogaart BE-NL VMC-Zabel 80
03. 2 Koen Hermans-Nicolas Musset NL-FR WSP-Zabel 72
04. 111 Daniel Willemsen-Luc Rostingt NL-FR WSP-Zabel 64
05. 9 Davy Sanders-Lari Kunnas BE-FI WSP-Zabel 58
06. 888 Stuart Brown-Josh Chamberlain GB-GB WHT-Husqvarna 58
07. 4 Valentin Giraud-Andres Haller FR-DE WHT-MEGA 54
08. 7 Kert Varik-Lauris Daiders EE-LV WSP-Husqvarna 41
09. 5 Julian Veldman-Glenn Janssens NL-BE WHT-MEGA 40
10. 10 Arne Dierckens-Robbie Bax BE-NL WSP-Zabel 37
11. 18 Zeno Compalati-Bastien Chopin IT-FR VMC-Zabel 35
12. 17 Justin Keuben-Dion Rietman NL-NL VMC-Zabel 35
13. 23 George Kinge-Lewis Gray GB-GB VMC-Zabel 32
14. 14 Gert van Werven-Peter Beunk NL-NL WSP-TM 23
15. 16 Kristof Santermans-Konstantins Beleckas BE-LT WSP-Zabel 23
16. 28 Jake Brown/Joe Billion GB-GB WSP-Zabel 22
17. 22 Christophe Cuche-Maxime Cuche CH-CH VMC-KTM 18
18. 98 Ijen Kops-Pim Lambrechts NL-NL WSP-Husqvarna 16
19. 19 Marco Heinzer-Ruedi Betschart CH-CH VMC-KTM 11
20. 31 Jan Boukal-Pavel Boukal CZ-CZ WSP-Zabel 11
21. 47 Romaric Chanteloup-Josselyn Chanteloup FR-FR WSP-KTM 11
22. 176 Eddie Janecke-Gordon Bothur DE-DE WSP-MEGA 11
23. 24 Joachim Reimann-Philipp Reimann DE-DE VMC-Zabel 9
24. 419 Junior Verhelst-Nicky Debruyne BE-BE WSP-Zabel 9
25. 32 Gary Moulds-Steve Kirwin GB-GB VMC-Husqvarna 6
26. 72 Frank Mulders-Aivar van de Wiel NL-NL WSP-Zabel 6
27. 94 Kelly Debruyne-Jens Mans BE-BE WSP-Husqvarna 4
28. 99 Thom van de Lagemaat-Han van Hal NL-NL VMC-MEGA 4
29. 49 Tanel Reesna-Alexandre Tourbier EE-FR VMC-Zabel 4
30. 36 Michael Hodges-Scott Grahame GB-GB WSP-Zabel 4
31. 21 Pavel Hroch-Martin Hroch CZ-CZ WSP-Zabel 3
32. 46 Tobias Blank-Lemuel Ravera DE-IT VMC-Zabel 2
33. 79 Yohann Marquis-Theo Levenes FR-FR VMC-Zabel 1
Text: Emil Bilars
Foto: Luc Vanderaa
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