Bax/Stupelis dominieren GP-Sidecar in Kiew! Varik/Daiders überraschend Zweiter vor Hermans/Musset!
Etienne Bax/Kaspars Stupelis errangen mit zwei Vorlaufsiegen einen dominanten Sieg beim Gand-Prix-Gespann-Cross der Ukraine in Kiew. Damit holte sich das niederländisch-lettische Gespann die maximale Punktzahl und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung der Sidecar-Cross-Weltmeisterschaft. Der Este Varik überraschte mit seinem lettischen Backspieler Daiders in Kiew Freund und Feind, indem er in den Vorläufen zweimal verdient den dritten Platz belegte und am Ende des Tages als Zweiter sogar auf das Podium kletterte, was den großen Jubel auslöste. Hermans/Musset belegten am Ende des Tages den dritten Platz auf dem Podium, nachdem sie im ersten Lauf einen zweiten und im zweiten einen vierten Platz belegten.
Ein sehr erfolgreiches Wochenende für Bax/Stupelis, denn tatsächlich machten an diesem Wochenende alle engsten Konkurrenten im Weltcup einen Fehler, sodass die Strecke für die schnelle Kombination aus Bergeijk nicht besser hätte ausgehen können.
Bereits am Samstag stürzte der Franzose Giraud im Pre-Qualifying schwer. Mit verbundenen Handgelenken gingen sie ins Krankenhaus und glücklicherweise wurden dort keine Brüche festgestellt. Alles war stark gequetscht und strapaziert. Seitenwagen-Crosser sind hart im Nehmen, daher versuchte Giraud beim Aufwärmen am Sonntagmorgen, zu sehen, ob das Fahren möglich wäre, damit in den Vorläufen später am Tag hier und da ein paar Weltcup-Punkte gesammelt werden könnten. Doch nach vier sehr schmerzhaften Runden ohne wirkliche Geschwindigkeit gab die Kombination Giraud/Haller auf und entschied sich für die Erholung. Für Giraud besteht die Hoffnung, dass dies bald geschieht, da sein Heim-Grand-Prix in Plomion in Nordfrankreich in zwei Wochen vor der Tür steht.
Aufgrund des Rückzugs von Giraud/Haller blieben nur noch 22 Beiwagen übrig, die auf einer wunderschönen Kreuzanlage voller tausender begeisterter Zuschauer starten würden.
Hitze 1
Der Holeshot in der Hitze ging an Dierckens, der sofort Willemsen/Rostingt im Nacken hatte, gefolgt von Vanluchene mit Bax, Varik und Hermans im Rücken. Vanluchene überholte Willemsen schnell und der amtierende Weltmeister machte sich auf die Jagd nach dem Führenden Dierckens. Willemsen/Rostingt konnten das Tempo nicht mithalten und Bax überholte ihn bald, der offensichtlich ebenfalls schnell davonlief. Der Giftbecher musste in dieser Hitze offenbar für Willemsen/Rostingt geleert werden, denn nun saßen ihnen sofort Varik und Hermans im Nacken. Für die Kombination aus Lochem wurde es bald zu viel und als man in eine scharfe Kurve kam, stieg die Box gefährlich an und Willemsen musste den Gashebel schließen, sodass Hermans und Varik problemlos nebenher flogen. Willemsen fiel Runde für Runde weiter zurück, ging später erneut an die Box und fuhr auf dem zwanzigsten Platz herum, beschloss jedoch, ins Fahrerquartier zu gehen und zu packen, bevor die Zielflagge fiel. Die Kombination Willemsen/Rostingt würde daher nicht mehr in die zweite Runde starten.
Nach fünf Minuten sahen wir immer noch Dierckens an der Spitze, gefolgt von Vanluchene. Allerdings machten Vanluchene/Van den Boogaart im Waschbrettabschnitt einen Fehler und überschlugen sich! Das war Wasser auf die Mühlen für die Verfolger Bax, Varik und Hermans, die so leicht einen Platz nach oben rückten. Zum Glück für Vanluchene/Van den Boogaart konnten sie das Rennen erneut fortsetzen, waren zu diesem Zeitpunkt jedoch buchstäblich auf einen Platz knapp unter den ersten zwanzig zurückgefallen.
Jetzt waren es Bax/Stupelis, die die Spitzenreiter Dierckens/Bax jagten, und nach zehn Minuten Rennen konnte sich die Menge auf den brüderlichen Kampf Bax gegen Bax vorbereiten, als Bax/Stupelis sich in den Rücken von Dierckens/Bax gesellte.
Es folgte ein kurzer, aber erbitterter Kampf, nach dem Bax/Stupelis den ersten Platz übernahmen. Im restlichen Lauf hielten Bax/Stupelis das Tempo hoch und beendeten den ersten Lauf als Sieger. Bax musste auch das Tempo hoch halten, weil Hermans/Musset an Varik vorbeigekommen waren und als sie sich dem zweiten Mann Dierckens anschlossen, überholten sie hier schnell und kämpferisch, um Bax vom zweiten Platz zu verdrängen. Der Abstand von mehreren Sekunden zwischen Bax und Hermans würde fast den gesamten Lauf anhalten und Hermans konnte nicht mehr tun, als mit einem riesigen Vorsprung vor dem Rest des Feldes Zweiter zu werden. Dierckens konnte das Tempo nicht ganz mitgehen und in der Schlussphase rückten Varik/Daiders in den Vordergrund. Unter diesem Druck erlag Dierckens, machte einen Fehler und wäre beinahe gestürzt. Am Ende konnte sich Varik problemlos durchsetzen und sie beendeten das Rennen sehr zufrieden mit dem dritten Platz, Dierckens/Bax belegten den vierten Platz. Eine gigantische Aufholjagd brachte Vanluchene/Van den Boogaart wieder auf den fünften Platz, was den Schaden nach dem schweren Sturz in der Anfangsphase auf ein Minimum beschränkte. Brown/Chamberlain belegten dann den sechsten Platz und knapp dahinter belegten Van Werven/Beunk einen respektablen siebten Platz. Sanders/Kunnas belegten den achten Platz vor dem Italiener Compelati, der Neunter wurde, und die Top Ten wurden von Santermans/Beleckas geschlossen. Auch Keuben/Rietman würden mit einem zwölften Platz im ersten Lauf viele Punkte für den Weltcup-Kampf mitnehmen.
Hitze 2
Aufgrund des Rückzugs von Willemsen würden in der zweiten Runde um Weltcup-Punkte nur 21 Seitenwagen starten.
Bax/Stupelis machten den Holeshot, gefolgt von Sanders, Hermans, Vanluchene und Dierckens. Leider sahen wir im Gedränge in der ersten Kurve, wie Keuben/Rietman zum Stillstand kamen und sie die Hitze von hinten beginnen mussten.
An der Spitze zeigten Bax/Stupelis ein Killertempo, das der zweite Mann Sanders nicht halten konnte. Bax/Stupelis waren im zweiten Lauf deutlich zu groß für die Konkurrenz und holten sich mit einem Vorsprung von einer halben Minute verdientermaßen den direkten Sieg im zweiten Lauf sowie den Sieg im Großen Preis der Ukraine .
Hinter Bax sahen wir nach fünf Minuten einen erbitterten Kampf zwischen Sanders und Hermans/Musset um den zweiten Platz.
Allerdings machten Hermans/Musset einen Fehler, der zu einem Salto mit Beiwagen und allem führte, wodurch sie knapp unter die ersten 20 zurückfielen. Jetzt war es Vanluchene, der Sanders unter Druck setzen würde und innerhalb von zehn Minuten würde Vanluchene seinen Landsmann überholen. Vanluchene fuhr dann auch Sanders davon, aber mehr als ein zweiter Platz hinter dem uneinholbaren Bax wäre für Vanluchene/Van den Boogaart nicht möglich. Auch Varik/Daiders überholten Sanders/Kunnas im Heat und belegten wie im ersten Heat wieder den dritten Platz, so dass sie sehr zufrieden waren, als Zweite das Tagespodium in Kiew zu erklimmen. Sanders/Kunnas hatten dann innerhalb von acht Minuten zwei weitere Konkurrenten im Nacken. Mit dabei waren der Engländer Brown sowie Hermans/Musset, die nach ihrem Sturz eine gigantische Aufholjagd fuhren und nun am Kampf um den vierten Platz teilnehmen konnten. Sie taten dies mit Elan. Zunächst wurde Brown recht locker überholt und eine Runde später war es Sanders, der Hermans mit einem gigantischen Sprung über den Tafelberg nicht daran hindern konnte, sich auf den vierten Platz zu begeben. Sanders versuchte in der nächsten Kurve näher an Hermans heranzubremsen, doch der Grip aus der Kurve heraus war nicht wirklich gut, so dass auch Brown an Sanders vorbeiziehen konnte. Mit Hermans auf vier, Brown auf fünf und Sanders auf sechs war dieser Kampf vorbei, weil sie auch in dieser Schlagreihenfolge abschließen würden und dies reichte gerade aus, damit Hermans/Musset sich als Dritte für die Zeremonie für das Tagesergebnis meldeten. Van Werven/Beunk belegten mit Abstand den siebten Platz und wir sahen, wie der Schweizer Cuche auf dem achten Platz landete. Dierckens/Bax waren mitten in diesem Lauf gestürzt und mehr als ein neunter Platz war nicht mehr möglich. Die junge britische Kombination King/Gray rundete die Top Ten gut ab. Keuben/Rietman konnten diesen Lauf aufgrund eines Maschinenschadens nicht beenden, und dieses Urteil kam auch Santermans zu Ohren und ließ ihn torlos zurück.
Der nächste GP findet in zwei Wochen knapp hinter der belgischen Grenze im nordfranzösischen Plomion statt, wo der erbitterte Kampf um Weltcup-Punkte mit Bax/Stupelis weitergehen wird als jetzt mit der roten Spitzentafel.
Ergebnisse GP Sidecar Cross Kiew-Ukraine:
01. 82. Bax – Stupelis NED/LAT WSP Zabel 50
02. 07. Varik – Daiders EST/LAT WSP Husqvarna 40
03. 02. Hermans – Musset NED/OFF WSP Zabel 40
04. 01. Vanluchene – Van Den Bogaart BEL/NED VMC Zabel 38
05. 888. Brown – Chamberlain GBR/GBR WHT Husqvarna 31
06. 10. Dierckens – Bax BEL/NED WSP Zabel 30
07. 09. Sanders – Kunnas BEL/FIN WSP Zabel 28
08. 14. Van Werven – Beunk NED/NED WSP TM 28
09. 18. Compalati – Chopin ITA/FRA VMC Zabel 22
10. 23. Kinge – Gray GBR/GBR VMC Zabel 21
11. 911. Peter – Hammered GER/CZE WSP Zabel 15
12. 21. Hroch – Hroch CZE/CZE WSP Zabel 14
13. 22. Cuche – Cuche SUI/SUI VMC KTM 13
14. 49. Reesna – Eier EAST/EAST WSP Zabel 13
15. 16. Santermans – Beleckas BEL/LTU WSP Zabel 13
16. 45. Baltusis – Natka LTU/LTU WSP Husqvarna 11
17. 26. Normak – Kasesalu EST/EST WSP Zabel 10
18. 17. Keuben – Rietman NED/NED VMC Zabel 9
19. 777. Glushchenko – Hlushchenko UKR/UKR WSP Zabel 8
20. 122. Zhyvutski – Zhyvutski BLR/BLR WSP KTM 6
21. 28. Brown – Millard GBR/GBR WSP Zabel 1
22. 111. Willemsen – Rostingt DOWN/OFF WSP Zabel 1
DNS 04. Giraud – Haller FRA/GER WHT Mega 0
DNS 707. Nemylostyvyi – Boiko UKR/UKR VMC Husaberg 0
Rangliste Weltmeisterschaft Sidecar Cross 2019:
01. 82 Etienne Bax-Kaspars Stupelis NL-LV WSP-Zabel 211
02. 1 Marvin Vanluchene-Ben van den Bogaart BE-NL VMC-Zabel 205
03. 2 Koen Hermans-Nicolas Musset NL-FR WSP-Zabel 184
04. 9 Davy Sanders-Lari Kunnas BE-FI WSP-Zabel 153
05. 888 Stuart Brown-Josh Chamberlain GB-GB WHT-Husqvarna 148
06. 10 Arne Dierckens-Robbie Bax BE-NL WSP-Zabel 130
07. 111 Daniel Willemsen-Luc Rostingt NL-FR WSP-Zabel 129
08. 7 Kert Varik-Lauris Daiders EE-LV WSP-Husqvarna 119
09. 4 Valentin Giraud-Andres Haller FR-DE WHT-MEGA 117
10. 18 Zeno Compalati-Bastien Chopin IT-FR VMC-Zabel 97
11. 14 Gert van Werven-Peter Beunk NL-NL WSP-TM 79
12. 5 Julian Veldman-Glenn Janssens NL-BE WHT-MEGA 70
13. 17 Justin Keuben-Dion Rietman NL-NL VMC-Zabel 67
14. 22 Christophe Cuche-Maxime Cuche CH-CH VMC-KTM 58
15. 16 Kristof Santermans-Konstantins Beleckas BE-LT WSP-Zabel 56
16. 23 George Kinge-Lewis Gray GB-GB VMC-Zabel 54
17. 28 Jake Brown-Joe Millard GB-GB WSP-Zabel 43
18. 19 Marco Heinzer-Ruedi Betschart CH-CH VMC-KTM 34
19. 98 Ijen Kops-Pim Lambrechts NL-NL WSP-Husqvarna 32
20. 21 Pavel Hroch-Martin Hroch CZ-CZ WSP-Zabel 22
21. 36 Michael Hodges-Scott Grahame GB-GB WSP-Zabel 21
22. 49 Tanel Reesna-Alexandre Tourbier EE-FR VMC-Zabel 17
23. 911 Adrian Peter-Miroslav Zatloukal DE-CZ WSP-Zabel 15
24. 31 Jan Boukal-Pavel Boukal CZ-CZ WSP-Zabel 15
25. 72 Frank Mulders-Aivar van de Wiel NL-NL WSP-Zabel 12
26. 45 Tomas Baltusis-Tadas Natka LT-LT WSP-Husqvarna 11
27. 176 Eddie Janecke-Gordon Bothur DE-DE WSP-MEGA 11
28. 47 Romaric Chanteloup-Josselyn Chanteloup FR-FR WSP-KTM 11
29. 26 Markus Normak-Karl-Albert Kasesalu EE-EE WSP-Zabel 10
30. 30 Hotmar Pozzi-Simon Walti IT-CH WSP-Husqvarna
31. 24 Joachim Reimann-Philipp Reimann DE-DE VMC-Zabel 9
32. 38 Petr Kolenchik-Matej Hejhal CZ-CZ WSP-Zabel 9
33. 419 Junior Verhelst-Nicky Debruyne BE-BE WSP-Zabel 9
34. 101 Lucas Cerny-Radek Musil CZ-CZ WSP-JAWA 8
35. 777 Artur Glushchenko-Yelsei Hlushchenko UA-UA WSP-Zabel 8
36. 32 Gary Moulds-Steve Kirwin GB-GB VMC-Husqvarna 6
37. 122 Valery Zhyvutski-Andrei Zhyvutski BLR-BLR WSP-KTM 6
38. 46 Tobias Blank-Lemuel Ravera DE-IT VMC-Zabel 5
39. 94 Kelly Debruyne-Jens Mans BE-BE WSP-Husqvarna 4
40. 99 Thom van de Lagemaat-Han van Hal NL-NL VMC-MEGA 4
41. 79 Yohann Marquis-Theo Levenes FR-FR VMC-Zabel 1
Text: Emil Bilars
Foto: Luc Vanderaa
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