Biketest: Specialized Turbo Levo SL und S-Works Turbo Levo
Für viele Sportbegeisterte sind E-Mountainbikes immer noch ein Tabu. Gerecht oder ungerecht? MXMag hat für Sie zwei Top-Performer in diesem Segment getestet: das Specialized Turbo Levo SL und das S-Works Turbo Levo. Zu diesem Anlass brachte Testfahrer Yente einen besonderen Gast mit: Jürgen De Kinder.
Obwohl Yente schon viele Stunden auf dem Rad verbrachte, war Jürgen wirklich der ideale Fahrer für diesen Einsatz. De Kinder hat mit der BMB mehrere belgische Motocross-Titel gewonnen (darunter Nationals 125, Inters JRT usw.) und sorgt seit mehreren Jahren in der nationalen Amateur-Mountainbike-Szene für Aufsehen. Er ist unter anderem der amtierende ATB-Cross-Champion.
Trotz des relativ jungen Siegeszugs von E-Mountainbikes sind Elektrofahrräder aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Von Senioren, die einen Schubs gebrauchen könnten, bis hin zum trendigen Vogel, der mit dem Stromer per Speed-Pedelec hin und her ins Büro fährt: E-Bikes sind gekommen, um zu bleiben!
Leicht und dennoch kraftvoll: Turbo Levo SL
Nach der ersten Version des Turbo Levo SL im Jahr 2015 wurde das beliebte E-Mountainbike von Specialized auf Diät gesetzt. Das Ergebnis ist ein superleichtes E-MTB mit 150 mm Federweg, das Ihre Tretkraft um das Doppelte verdoppelt.
Es fährt sich wie ein wendiges „Trailbike“ und wiegt nur 17,35 Kilo, was für ein E-MTB extrem leicht ist. Und sogar noch leichter als der von uns getestete S-Works! Auch im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Merida E-one Sixty, Trek Rail und sogar dem Mondraker Crafty Carbon RR SL ist es erstaunlich leicht (weniger als 20 Kilo).
Optisch ähnelt es stark dem bekannten Specialized Stumpjumper. Der Turbo Levo SL verfügt über einen schlanken, aber vor allem steifen Rahmen, einen superleichten Motor und fortschrittliche Leistung. All dies sorgt dafür, dass es sehr wendig ist und sich wie ein normales „Fully“-Mountainbike anfühlt.
Der Turbo Levo SL verdoppelt Ihre Leistung und kann bis zu 240 Watt Unterstützung leisten. Gerade beim Aufstieg ist das ein großer Vorteil. So kommst du erfrischt hoch und saust dann mit voller Konzentration wieder hinunter. Mit einem Drehmoment von 35 Nm können Sie perfekt bergauf anfahren, ohne viel zusätzliche Energie zu verschwenden. Der fortschrittliche Motor und die Lithium-Ionen-Akkus des Turbo Levo SL sorgen für sofortige Geschwindigkeit und eine große Reichweite. Laut Spezifikation hat das Fahrrad eine Reichweite von 5 Stunden bei einer Leistung von 320 Wh.
Vielseitige Mission Control-App
Darüber hinaus kann die Mission Control App den Akku sofort verwalten, sodass Sie immer genug Energie haben, um nach Hause zu kommen. Mit der Mission Control App können Sie die Unterstützung manuell anpassen, die Reichweite steuern, Fahrten aufzeichnen, mit Strava synchronisieren ... Alles ist möglich. Dank dieser Technologie können Sie sich auf die Fahrt konzentrieren und unsere App sorgt dafür, dass alles technisch geregelt ist. Ein sehr schönes Feature dieser App ist die Herzfrequenzregulierung. Sie können Ihren Pulsmesser mit der App verbinden und die Herzfrequenz einstellen, mit der Sie während Ihres Trainings Rad fahren möchten. Der Turbo Levo SL ist ein perfekter Trainingsbegleiter!
Sollte Ihnen auf dem Heimweg der Akku ausgehen, können Sie trotzdem selbst in die Pedale treten. Das Levo SL ist so leicht, dass man beim Radfahren ohne Unterstützung das Gefühl hat, mit einem normalen „Fully“ MTB auf der Strecke zu sein.
Das Topmodell: S-Works Turbo Levo:
Das S-Works Turbo Levo ist der große, teurere Bruder des Specialized Turbo Levo SL. Wahrscheinlich auch das bekannteste (gesuchteste?) Elektro-Mountainbike auf dem Markt. Inspiriert vom „Stumpjumper“ erhielt das S-Works Turbo Levo einen leichten, steifen und leistungsfähigen Rahmen. Dieses E-MTB ist außerdem mit dem laufruhigsten und leistungsstärksten Motor ausgestattet, den Specialized je entwickelt hat. Kurz gesagt, alles, was Sie von einem Elektrofahrrad erwarten und das bei einem Gewicht von knapp 20 Kilo.
Mit einer Spitzenleistung von 565 Watt ist das ultra-laufruhige und leise Specialized 2.1-Motorsystem mit Sicherheit eines der leistungsstärksten elektrischen Mountainbike-Systeme, die derzeit erhältlich sind. Mit diesem System können Sie jedes Gelände bewältigen, selbst die steilsten Offroad-Anstiege in den Ardennen. Der Specialized 565-Watt-2.1-Motor des Turbo Levo vervierfacht Ihre Anstrengung mit einem sanften und natürlichen Gefühl auf den Pedalen. Mit nur einem Viertel Ihrer Anstrengung können Sie den Gipfel Ihrer Lieblingsabfahrt erreichen.
Mit einem Akku von bis zu 700 Wh können Sie etwa 5 Stunden fahren. Mit der Smart Control-Funktion in der Mission Control App können Sie die Unterstützungsstufe des Turbo Levo automatisch verwalten. Dies kann für eine längere Akkulaufzeit sorgen. Dies ist das Fahrrad, das wir auf jeden Fall empfehlen, wenn jemand nach einer Beschreibung eines Elektrofahrrads fragt. Kraftvoll, schnell und geschmeidig. Zugegeben, das Drehmoment von 90 Nm gibt einem manchmal sogar das Gefühl, auf einem Motorrad zu sitzen!
Ein Kraftpaket ist nicht gleich dem anderen
Viele Spezifikationen, aber wir wussten nicht sofort, was uns erwarten würde. Zeit also für den Test, Richtung Kluisbos. 9 Uhr beim Termin im Sportmedizinischen Zentrum von Pulso-Preventielab. Da standen sie strahlend und bereit, auf die Probe gestellt zu werden, die Beine von Jürgen De Kinder. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, ich sah endlich meine Chance, Jürgen loszuwerden. Vor uns standen zwei wunderschöne Fahrräder, eines robuster als das andere. Dennoch strahlen beide Bikes eine enorme Kraft aus.
Voll aufgeladen und bereit für eine lange Reise im Kluisbos. Meine Wahl war schnell getroffen, ich habe sofort mit dem S-Works Turbo Levo angefangen und der Unterschied war von Anfang an spürbar. Ich habe einen deutlichen Unterschied zum Levo SL erwartet, den Jürgen gefahren ist, und das war auch der Fall. Im Vergleich zum S-Works Turbo Levo lässt sich der Levo SL deutlich einfacher ohne Unterstützung und über 25 km/h auf der Straße fahren.
Pure Kraft
„Die falsche Wahl getroffen“, dachte ich mir, bis wir im Kluisbos ankamen. Ein Anstieg nach dem anderen verlief reibungslos und ohne viele Probleme. Ich kenne fast jeden Trail im Wald und sogar Anstiege, die ich im Training lieber meiden würde, weil sie zu steil oder zu schwierig sind, bin jetzt ohne Probleme gefahren. Hinter mir tauchte ein seufzender Jürgen auf, dem die aufeinanderfolgenden steilen Anstiege sichtlich mehr zu schaffen machten. Dennoch zeigte er, dass er bequem hinaufradeln konnte. Diese Meinung änderte sich völlig, als wir das Fahrrad wechselten. Es war klar, der stärkere Motor im Turbo Levo hat doppelt so viel Leistung wie der Motor im Levo SL.
Auf beiden Rädern gibt es eine deutliche Unterstützung, mit der Mission Control App kann man sein Rad perfekt einstellen und je nach Herzfrequenz selbst limitieren, was diese Räder eigentlich besonders interessant für diejenigen macht, die ernsthaft trainieren möchten. Freizeitradler, die den Spaß am Offroad- und Singletrail-Vergnügen erleben möchten, sind mit den Turbo-Fahrrädern von Specialized genau richtig. Mit diesen Fahrrädern können Sie auch längere Fahrten unternehmen.
Schauen Sie sich unten Jürgens Meinung zu diesen beiden Motorrädern an:
Spielen oder Erholungstraining?
Auffällige Beobachtung beim Levo SL: Die Motorunterstützung funktioniert so sanft, dass man nie den Eindruck hat, dass es eine Gasannahme gibt. Das Fahren fühlt sich an wie ein normales Fully-Mountainbike. Beim S-Works sieht das etwas anders aus, aber angesichts der Leistung ist das keine Überraschung. Fest steht, die eigens entwickelten Antriebsquellen verleihen diesen Specialized-Toppern auch einen völlig anderen Charakter als Fahrräder mit Shimano Steps oder Bosch.
Ein Wettkampfsportler (MX- oder Enduro-Fahrer) kann beide Fahrräder für sanftes Erholungstraining, Techniktraining, aber auch für hartes strukturiertes Intervalltraining nutzen, bei dem man die Unterstützung ein- und ausschalten kann. So nutzt beispielsweise auch MX-Trainer Pierre Schroyen seinen Bultaco Brinco.
Sowohl Jürgen als auch ich waren von beiden Motorrädern äußerst beeindruckt. Zugegebenermaßen sind die Kosten für den S-works Turbo Levo mit 11.499 Euro recht hoch. Andererseits können Sie sich auf ein schönes Aussehen und höchste Qualität verlassen. Die günstigere Variante, das Levo SL, ist mit einem Einstiegspreis von 5.999 € günstiger. Bei der Wahl eines Elektro-MTBs sollte man immer bedenken, dass man sich in erster Linie ein vollgefedertes Mountainbike kauft. Die Kosten für ein Elektrofahrrad liegen daher schnell 2000 bis 3000 Euro über den Kosten für ein vollgefedertes MTB.
Wer einmal den Schritt in Richtung E-MTB gewagt hat, möchte nicht mehr zurück. Wir gehen davon aus, dass immer mehr E-Mountainbikes auf den Trails unterwegs sein werden!
Tekst: Yente Dourte
Fotos: Spezialisiert, Yente Dourte, Jürgen De Kinder
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