Die MXMag Suzuki RM125: So haben wir es gemacht!
Ja, Ihre Lieblingsseite hat den Laptop für eine Weile liegen gelassen und sich zum ersten Mal an einem Projekt die Hände schmutzig gemacht. Wir verließen unser Büro und gingen in die Werkstatt, um dort viel zu basteln. Die Wahl fiel auf eine Suzuki RM125 aus dem Jahr 2006.
Vorhin hast du das gesehen Testvideo mit Nick Kouwenberg, aber jetzt können Sie das Wie und Warum dieses Projekts lesen. Die RM125 war ein solider Crosser, aber aufgrund der Einführung des Viertaktmotors erhielt sie nicht mehr die Updates, die sie verdiente. Und genau darauf wollten wir mit diesem Projekt reagieren. Die Suzuki ist sehr zuverlässig, aber im Vergleich zur damaligen KTM SX125 mangelte es ihr immer noch an Leistung.
Suzuki baut mit seiner RM-Serie seit jeher Dirtbikes, die in Kurven sehr straff einlenken. Das wollten wir auf jeden Fall etwas verbessern. Um die Leistung und das Leistungsband zu erweitern, haben wir die traditionelle Trickkiste geöffnet und ein Aftermarket-Membranventil und einen Auspuff eingebaut. Wir wollten Ihnen zeigen, was möglich ist, um ein Standard-Dirtbike in vielen Bereichen zu verbessern. Mit anderen Worten: Bauen Sie das ultimative Spaßbike ohne aufwändiges Motortuning.
Wir haben eine RM125 aus der Sammlung von Outlaw Racing in Leeuwarden gefunden. Du kennst sie von ihnen schöner Webshop mit Tausenden von Teilen. Als sehr gutes Exemplar erwies sich die RM125, denn die Kompression war stark, der Motor sprang sofort an und die Fußrasten hingen noch sauber und spielfrei im Rahmen.
Eine erste Inspektion
Das sofortige Zerlegen dieses gelben Rackers kam nicht in Frage, da wir zunächst wissen wollten, wie die Maschine auf einer unbefestigten Piste läuft. Der Motor sprang überraschend gut an, als wir aus einer Kurve herauskamen, was sich später zeigte, als wir den Zünddeckel entfernten. Das Schwungrad wurde einmal von einem Vorbesitzer beschwert. Das sind gute Nachrichten, denn das stand auf unserer Wunschliste. Das Fazit war kurz und bündig: In der Standardlackierung ist der RM bereits ein sehr schönes und scharfes Lenkspielzeug. Der Vergaser und die Federung bedürften etwas Aufmerksamkeit, aber abgesehen von diesen beiden Punkten hatten wir keine Kommentare.
Der Motorblock
Die Absicht bestand nicht darin, die Suzuki so stark zu machen wie die KTM und Huskies dieser Welt. Allerdings musste das Projekt für jeden machbar sein, der an seinem eigenen Zweitakter bastelte. Auch die Zuverlässigkeit des Blocks wollten wir nicht beeinträchtigen. Deshalb haben wir keine Spülanschlüsse fließen lassen. Wir wurden von zahlreichen Motorsport-Tech-Unternehmen beraten, die uns nach der Vorstellung unseres Projekts beratend zur Seite standen.
Das einzige Tuning, das wir daher zugelassen haben, war der Austausch des Zylinderkopfes. Dieser stammt von der niederländischen Firma VHM. Der Kopf kann mit verschiedenen sogenannten „Einsätzen“ ausgestattet werden, um die Motorcharakteristik an die Schaltung anzupassen. VHM lieferte uns eine Brennkammer mit durchschnittlichem Charakter, so dass wir diesen Zweitakter fast überall einsetzen konnten. Eine andere Art der Abstimmung, die wir im Sinn hatten, war die Verwendung von Alkylatbenzin. Ein niederländisches Unternehmen aus Nimwegen stellt das berühmte Ecomaxx-Alkylatbenzin mit mehr Leistung unten und mehr Durchzugskraft oben her und verfügt außerdem über eine unglaublich saubere Verbrennung.
Der Block wurde vom Suzuki-Händler Maris Racing aus Sint-Niklaas „angefertigt“. Das wäre angesichts des hervorragenden Zustands des Innenraums dieser 125er-Maschine fast unnötig gewesen. Lediglich die Kupplung erhielt etwas Liebe und einen neuen Dichtungssatz.
Wir gingen bei Boyesen einkaufen, um ein Aftermarket-Membranventil zu kaufen. Der RM atmet dann deutlich besser, wodurch die Leistung etwas ansteigt und vor allem das Leistungsband deutlich breiter wird. Um der Suzuki einen eher „Werks-Look“ zu verleihen, haben wir uns außerdem für einen Kupplungs- und Zündungsdeckel von Boyesen entschieden. Sie rieten uns auch, einen sogenannten „Powerwing“ zu verwenden. Dieser befindet sich zwischen dem Vergaser und dem Ansaugrohr des Luftfilterkastens und sorgt dafür, dass es weniger Turbulenzen um die Luft und die Hauptdüse gibt. Dies sorgt für eine bessere Gasannahme.
Der Rahmen
Der Rahmen wurde in einer silbergrauen Farbe mit einer zusätzlichen Lackschicht besprüht. Diesmal haben wir uns für normalen Autolack und nicht für Pulverlack entschieden. Die Schwinge benötigte eine gründliche Reinigung und konnte ohne großen Mehraufwand wieder am Rahmen befestigt werden. Natürlich haben wir brandneue Lager eingebaut. Nachdem der Rahmen lackiert war, konnte mit dem Großbau begonnen werden.
Die Räder
Die Räder waren in einem guten Zustand, optisch waren sie aber natürlich im „gebrauchten Zustand“. Nun ja, wir hatten uns schon im Vorfeld für neue Räder entschieden. Diese wurden uns von Luyten Import aus Oud-Turnhout geliefert. Sie baute uns zwei Laufräder mit Haan-Naben, Excel-Felgen und Edelstahl-Bulldog-Speichen von LSP. Für dieses Projekt ist nur das Beste gut genug.
Die Bremsen
Moto-Master ist bekannt für seine Upgrade-Sets mit den berühmten „Flammenscheiben“ und den dazugehörigen Bremsbelägen. Sie „beißen“ besser und sind leichter zu dosieren. Da vorne an der Suzuki eine größere Bremsscheibe von 270 mm verbaut wird, muss ein Adapter verbaut werden. Um noch mehr Gefühl in den Bremsen zu erzeugen, haben wir uns für Stahlbremsleitungen der englischen Firma AS3 Performance entschieden. Dabei handelt es sich um sogenannte „Geflechtstahlbremsleitungen“. AS3 Performance konnte uns gelbe Bremsleitungen zur Verfügung stellen und das ist ein schöner Hingucker an der RM125. Wir haben sie auch wegen all der kosmetischen Extras wie Schwarz, Brems- und Kupplungshebel, Bremsbehälterabdeckungen, Wasserpumpengehäuse, Bremsscheibe und Bremssattelschutz ausgewählt.
Die Zahnräder und Ketten
Dieser Suzuki ist serienmäßig mit einer Übersetzung von 12 Zähnen vorne und 51 Zähnen hinten ausgestattet. Hinten haben wir uns letztendlich für 52 Zähne entschieden, um eine „kleine Lücke“ zwischen dem zweiten und dritten Gang zu schließen. In Kombination mit dem gewichteten Schwungrad zieht der „Soes“ jetzt von zwei auf drei etwas „stärker“ und das ist wichtig bei Kurvenfahrten. Auch der Ritzelsatz stammt von Moto-Master.
Die Lenkeigenschaften
Wir wollten das Aussehen dieser Maschine aufwerten und haben uns deshalb für einen Lenker der französischen Marke Neken entschieden. Wir haben die gleiche Lenkgeometrie des Originals beibehalten und uns für das Neken-Typ „Radical Design“ mit einem schwarz/gelben Finish und natürlich einem Neken-Lenkerpolster entschieden. Das sieht schon sehr trendy und schick aus.
Die Gabelbrücken haben standardmäßig einen Versatz von 22,5 Grad. Es gibt nicht viele Optionen für diesen RM125, aber in Kalifornien haben wir die Firma Ride Engineering gefunden. Sie fertigen Gabelbrücken mit einem Versatz von 22 mm, wodurch die Suzuki noch sanftere Kurven fahren kann.
Die Federung
Vorder- und Hinterrad wurden 2006 mit Showa-Aufhängungen ausgestattet. Daran ist nichts auszusetzen. Sie brauchten eine Überholung mit neuen Gleitlagern, Dichtungen und frischem Öl. Wir haben diesen Service dem Fahrwerksspezialisten Willy Verstrepen von WV2 Suspension in Herselt anvertraut. Er ist der Showa-Servicemann bei den MXGPs und hat unter anderem an der Suspendierung von Clément Desalle und Romain Febvre gearbeitet. Es wird alles gut werden.
Kühlung
Die Heizkörper waren noch in ausgezeichnetem Zustand und mussten nicht ausgetauscht werden. Die Oberfläche sah etwas abgenutzt aus und wir mussten nach der richtigen Behandlung suchen. Dies wurde uns von Dirk Vansummeren von DVS Racing Works in Grobbendonk angeboten. Es verfügt über eine sogenannte „Vaporblast“-Installation. Dabei handelt es sich um eine Strahlkabine, die nicht nur Strahlmittel, sondern eine Mischung aus Strahlmittel, Wasser und Druckluft auf das Objekt sprüht. Es ergibt eine Art Finish, das mit einem neuen Look vergleichbar ist. Zudem wird die Oberfläche verdichtet, wodurch die Optik lange erhalten bleibt.
Den Inhalt des Kühlsystems haben wir Evans Waterless Coolants anvertraut. Kurz gesagt handelt es sich um ein Kühlmittel ohne Wasser, das den Siedepunkt extrem auf ca. 180° erhöht. Außerdem kommt es beim Erhitzen der Flüssigkeit kaum zu einer Ausdehnung, wodurch die Gefahr eines Abstoßens oder Aufplatzens von Rohren geringer ist. Die wasserlosen Kühlmittel von Evans werden von vielen Top-Teams wie den Honda HRC-Teams im MXGP und bei der Rallye Dakar verwendet.
Die Reifen
Diesmal haben wir uns nicht für die traditionellen Marken entschieden, sondern für eine tolle Alternative aus Brasilien. Auf Wunsch ihres BeNeLux-Importeurs MX477 aus Genk haben wir Reifen der Marke Rinaldi montiert. Die Gummis sind ein würdiger Ersatz für die Mainstream-Marken und wir sind daher sehr gespannt, wie sie sich auf einer Motocross-Strecke schlagen. Mehrere Teams aus der Europameisterschaft fahren diese Rinaldi bereits und das ist bereits ein guter Maßstab.
Der Auspuff
Wir haben uns für den niederländischen Hersteller HGS aus der Brabanter Gemeinde Oss entschieden. Die Zweitakt-Auspuffanlagen von HGS sorgen in Kombination mit ihren Schalldämpfern für mehr Leistung unten. Dadurch erhält die RM125 einen verspielteren Charakter und der Gashahn muss nicht immer „weit geöffnet“ sein, um die gesamte verfügbare Leistung zu nutzen.
Der Luftfilter
Ohne ausreichend Luft ist die Energieversorgung nicht möglich. Deshalb haben wir uns für das Twin-Air Powerflow-Kit entschieden. Das Set erzeugt einen größeren Luftstrom und damit mehr Leistung. Es umfasst einen Aluminiumkäfig, der den ursprünglichen Kunststoffkäfig ersetzt, und einen speziell angepassten Luftfilter.
Der Plastikbausatz
Wir haben uns für ein Set der portugiesischen Firma Polisport entschieden. Ihr Restyle-Kit verwandelt den RM in eine moderne Maschine mit Kunststoffen, die denen der aktuellen RMZ-Generation sehr ähnlich sind. Die Nummernschilder wurden unten gekürzt, wodurch die Maschine etwas schlanker aussieht.
Grafikset und Sitzbezug
Für das Grafikset haben wir Zeefdrukkerij Smets aus Gemert konsultiert. Sie haben das Aufkleberset für diesen RM entworfen und hergestellt und konnten dabei auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen. Darüber hinaus haben sie das Restyling-Kit von Polisport berücksichtigt und alles auf den Millimeter genau angepasst. Handwerkskunst!
Der Sattelbezug stammt von Cross Sie stellen sehr langlebige Sitzbezüge her, die zudem wasserdicht sind und daher einem Hochdruckreiniger standhalten. LSA aus Laakdal lieferte und installierte das neueste Modell mit „UGS“, sozusagen der ultimativen Griffserie. Die Hülle bietet viel Grip und Kontrolle, genau das, was wir brauchten.
Sie haben zu diesem Projekt beigetragen:
- HGS-Auspuff und Schalldämpfer http://www.hgs-exhaustsystems.com
- Aufkleberset Siebdruck Smets Gemert https://smetszeefdruk.nl
- Sitzbezug CrossX LSA, Laakdal http://www.lsa-enterprise.com
- Membran-, Powerwing- und Motorabdeckungen Boyesen http://boyesen.com
- Überholung des Motorblocks http://marisracing.be
- Kupplungs- und Bremshebel AS3 Performance https://www.as3performance.co.uk
- Eloxiertes Schwarz deckt AS3 Performance ab https://www.as3performance.co.uk
- Lenker Neken https://www.nk-neken.com
- Twin Air Power Flow-Kit https://www.twinair.com
- LSP MX Wheels Luyten Import http://www.luytenimport.be
- Gabelbrücken-Fahrtechnik https://ride-engineering.com
- Polisport Restyle-Set https://www.polisport.com
- Klappbarer Fahrradständer https://www.polisport.com
- Zylinderkopf aus Vollhartmetall https://www.vhm.nl
- Showa-Fahrwerksüberholung WV2-Fahrwerk https://www.wv2.be
- Rinaldi-Reifen https://www.mx477.be en https://rinaldityres.com
- Kühlmittel Evans Kühlmittel https://evanscoolants.nl
- Moto-Master-Bremsen und Kettenräder https://www.moto-master.com
- Motoröl und Reinigungsprodukte BO Motor Oil https://www.bomotoroil.nl
- Ecomaxx Alkylatbenzin https://www.ecomaxx.nl
- Suzuki RM125 Outlaw Racing https://www.outlawracing.nl
Fotos: Dieter Jans und Danny Hermans
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