Der „Gin Devil“, das Custom-Projekt von Stefan Everts
In den sozialen Medien waren bereits einige Teaser zu einem Projekt aufgetaucht, an dem Stefan Everts während der Corona-Pandemie arbeitete. The Legend hat eine schöne Idee zum Leben erweckt und als Hingucker einen Café Racer mit den S72 Gin-Farben gebaut.
Wir fragten Everts nach dem Wie und Warum dieses Projekts und fuhren mit unserem ansässigen Fotografen und einer LKW-Ladung Objektive im Koffer nach Hasselt. Die Maschine wurde in den leerstehenden Gebäuden des Möbelherstellers Recor an der Ausfahrt der E313 in Hasselt von Gino Maes fotografiert. Jeder in und um Hasselt kennt das ikonische Gebäude mit seinen Neonbuchstaben hoch oben auf dem Dach. Bis zur Sanierung dieses Gebäudes bieten die Eigentümer Futurn und Mathieu Gijbels Unternehmern und Künstlern die Möglichkeit, Werbespots, Fotoshootings und Videoproduktionen in einem industriellen Umfeld zu drehen. Und so geschah es.
Als Basis diente Everts die legendäre Honda CB750 Four aus dem Jahr 1980. Es handelt sich um die vierte Generation dieses Motorrads. Everts war schon immer ein Fan von Custom-Motorrädern wie Choppern und Harleys, die früher modifiziert wurden. Heutzutage erfreuen sich Café Racer großer Beliebtheit und werden oft in Fachzeitschriften vorgestellt. Es erregte auch Everts Aufmerksamkeit, weil er schon länger über einen Hingucker für den Gin nachgedacht hatte. Der S72 Gin wird mit dem Slogan „Gin with an Attitude“ vermarktet und dazu gehört natürlich auch ein cooler Café Racer.
Der Motor soll vor allem als Hingucker bei Veranstaltungen eingesetzt werden, bei denen der S72-Gin angeboten wird. Die Gin Bar ist beispielsweise jedes Jahr beim Superbiker-Wettbewerb in Mettet dabei. Das ist das richtige Publikum, um diese Maschine zu zeigen. Es ist kein typisches Motocross-Publikum in Mettet, sondern eher ein allgemeines, motorsportbegeistertes Publikum.
Everts selbst bestimmte das allgemeine Erscheinungsbild des Café Racers mit seinen typischen violetten Farben und goldenen Akzenten. Er ging zunächst zu Werner Speeckaert, einem Grafikdesigner, der viele motorsportbezogene Projekte macht und damals Stefans Helmen ein neues Design verpasste. Stefan Everts: „Werner hat dann aus meiner Idee verschiedene Designs gemacht und daraus haben wir einen Mix aus verschiedenen Dingen ausgewählt, der letztendlich dazu geführt hat, wie das Fahrrad jetzt aussieht."
Es sind viele schöne Details drin. Da ist zum Beispiel der Benzintank mit den Kronen und Titeln darin. Werner Speeckaert hat es mit glänzendem und mattem Lack versehen, und das ist etwas ganz Besonderes. So besteht das Logo beispielsweise aus Blattgold und auf dem hinteren Kotflügel steht: „Be a legend, don't drink and drive“. Das Gesamtbild der Maschine lag natürlich größtenteils in den Händen von Everts selbst und deshalb entschied er sich für besondere Dinge wie den typischen hinteren Kotflügel, die dicken, robusten Stollenreifen und eine massive Vordergabel mit einer speziellen, maßgeschneiderten Gabelbrücke von XTRIG. Es gibt auch die bekannten Flame Discs von Moto-Master, die an diesem Café Racer großartig aussehen.
Das robuste, robuste Erscheinungsbild der Maschine ist im Laufe ihrer Konstruktion nach und nach gewachsen. „Ich bin nicht der Typ, der alles im Detail zeichnen und aufschreiben kann. Ich hatte im Voraus eine Idee, in welche Richtung ich gehen wollte, aber wir haben Tag für Tag daran gearbeitet, das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen.“, sagt Everts. „Während der Corona-Zeit konnte ich vieles selbst machen, bestimmte Werke mussten wir jedoch veröffentlichen. Das führte zu einer erheblichen Verzögerung, da Corona bedingt alles stillstand. Es hat sicherlich zu einer Verzögerung von einem halben Jahr geführt."
Letztendlich wurde die Maschine von einem deutschen Freund von René Oberkersch, Liams Ausbildungsmechaniker, fertiggestellt. Stefan hat hier in Belgien den Motor zerlegt, alles gereinigt und den Motorblock mit verschiedenfarbigen Seitendeckeln lackiert. Auch der Rahmen der Honda CB750 hat sich verändert, insbesondere das Heck. Es wurde viel Zeit in die Polyesterform des Hecks investiert.
Als der Motocross-Wettbewerb wieder begann, hatte René keine Zeit mehr, die Maschine weiter zu bauen und so wurde sie in die ehemalige DDR verlegt, um dort den kompletten Feinschliff vorzunehmen.
Dieser Café Racer soll vor allem als Eyecatcher zur Werbung für den berühmten Gin dienen, grundsätzlich könnte er aber auch auf die Straße gehen. Für den Einbau von Blinkern und Ähnlichem ist alles vorhanden und Papiere liegen dem Motorrad bei. In jedem Fall werden viele Arbeitsstunden für die manuelle Herstellung oder Anpassung von Teilen aufgewendet. Der Kupplungshebel, die Hinterradbremse und die Fußstützen sind echte Handarbeit. Die Vordergabel, das Hinterrad und das Vorderrad stammen von einer Suzuki Hayabusa.
Sobald der Motor fast fertig war, wurde natürlich der Startknopf gedrückt, um das Geräusch zu hören, das diese Maschine erzeugt. Die Experten wissen, was es bedeutet, wenn die Vergaser Kehlen haben und die Auspuffanlagen keine Schalldämpfer haben. Der „Gin Devil“ klingt so, wie er aussieht.
Stefan Everts: „Der Klang ist unglaublich und sorgt für Gänsehaut am ganzen Körper. „Raw“ ist das einzig richtige Wort für den Lärm und ein Ohrenschmaus, wenn man Motorräder mag. Das Design des Auspuffs ist ein wenig von den Yamaha-Maschinen aus der MotoGP übernommen. Es ist beeindruckend, wenn man sieht, wie diese vier Auspuffanlagen den Block verlassen. Es könnte etwas „übertrieben“ sein. Manchmal sieht man Café Racer mit Einzylindermotor, aber das ist mir nicht bombastisch genug (lacht).“
Weitere Fotos finden Sie unter den Spezifikationen.
Fotos: Gino Maes
Tekst: Danny Hermans
Gin Devil-Spezifikationen
Das Biest wurde teilweise im Osten von Mattias Kiel und René Oberkersch gebaut
Modell: Honda CB 750 Four 1980
- Motor; 4 Zylinder 4 Takt
- Motor vorbereitet und lackiert von S72 / René Oberkersch
- Modifizierte Luftfilter
Rahmen & Chassis
- STD benutzerdefiniert modifiziert
- Hilfsrahmen-Batteriehalter-Hinterradbremsen-Fußrasten-Lenkstopper-
- sandgestrahlt und lackiert von Marko Roggensack Lackiercenter Gerd Handel, Lange Stege 11, 18273 Güstrow
- Handgefertigter Chaingard, Regina-Kette PN: 530 / 136ZRT,
- Seitenständer kurzgeschlossen und verbogen
- Hinterer Kotflügel angepasst
- Seitenteile handgefertigt
- Vorderes Kettenrad aus 2 Kettenrädern, 5 mm nach außen versetzt
Aufhängung
- Vordergabel Suzuki Hayabusa
- hintere Stoßdämpfer
- Gabelschutz KTM SXF250 2021 (modifiziert) mit speziell angefertigtem Adapter passend zur Gabel
Bremsen
- Moto-Master Bremssysteme, Flamme 320 mm 5 mm, Suzuki GSX-R 600/750
- Vordere Bremspumpe CB 750 Honda modifiziert, Hebel Hayabusa modifiziert, Bremskabel Probrake Steelflex nach Maß, Doppelkaliber Hayabusa (erste Generation) Tokico 6 Kolben
- Pumpe Rmz450 Fabrik, Bremspedal CB 750 Honda modifiziert, Bremskabel Probrake Stahlflex nach Maß
Lenker
- Gabelbrücken Xtrig ROCS Tech 87000035 Yamaha Cafe Racer Schwarz
- Modifiziertes Drosselklappengehäuse und Kabel RMZ 450 ab Werk
- Vorderradbremse CB 750 Honda modifiziert, Hebel Hayabusa modifiziert, Kaliber Hayabusa Nissen
- Lenker original KTM SX 2019 necken
- Hydraulische Kupplung Magura HYMEC-System, Hebel Magura MX RMZ 450
Reifen
- hinten Continental 180/55 B17 M/C 73Q
- Vorne Continental 120/10-17 M/C 58Q
Elektronik Von Mattias Kiel
- Scheinwerfer LED
- Rücklicht LED
- motogadge Multifunktionsinstrument Tachometer LED-Anzeige, Zeit, Spannung, 4 Kontrollleuchten
Auspuff
- Vorderteil STD CB 750
- Schalldämpfer aus Edelstahl lasergeschnitten nach Maß, Optik MOTOGP-Inspiration
Design
- Gesamtdesign: Piranha /S72
- Sonderlackierung: Piranha (Tankverkleidung, hinterer Kotflügel, Gabelschutz, Lampenhalter)
Besonderer Dank geht an René Oberkersch, Marko Roggensack, Matthias Kiel, Werner Speeckeart, Moto-Master, Regina Chains, X-trig, Qwart-Helme, OCD-Lackierung, MC-Machines.
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