Das Popeye-Gefühl: aufgepumpte Arme
Armpumpe, etwas, mit dem jeder Motocross-Fahrer hin und wieder in Berührung kommt. Der eine wird mehr und länger darunter leiden als der andere. Aber warum ist das so? Was genau ist Armpumpe? Aber vor allem: Was kann man tun, um es zu vermeiden?
Beim Armpump handelt es sich eigentlich einfach um eine Überlastung der Unterarmmuskulatur. Klingt nicht unlogisch, wenn man weiß, dass man mit den Händen den direktesten Kontakt zu seinem Motorrad hat. Sie haben buchstäblich und im übertragenen Sinne alle Hände voll zu tun mit dem Motor. Man hält sich nicht nur mit den Händen fest, sondern muss auch allerlei Bewegungen wie Kuppeln, Bremsen und Gasgeben ausführen. Wir müssen Ihnen nicht sagen, dass Sie bei diesen leistungsstarken Motoren auf den harten Strecken ständig versuchen, den Motor zu korrigieren und zu beeinflussen. Dies geschieht an den Beinen, am Körper, aber zu einem großen Teil auch an den Händen/Armen.
Dadurch wird die Muskulatur ständig belastet, was zu einer Verkürzung der Muskulatur führt. Dies ist der Zweck der Muskeln, aber auf die Verkürzung sollte normalerweise eine Entspannung und damit eine Verlängerung der Muskeln folgen. Beim Motocross tritt diese Entspannung aufgrund der ständigen Einflüsse jedoch nicht ein und man muss daher im Nachhinein rechtzeitig eingreifen und dies antizipieren, bevor es losgeht.
Sie sollten vor dem Reiten darauf achten, dass Ihre Unterarmmuskulatur die optimale Länge hat und einfach entspannt ist. Wenn Sie im Alltag zu viel fahren oder Ihre Unterarme zu sehr belasten und der Muskulatur keine Chance geben, sich zu erholen, beginnen Sie mit einer verkürzten Muskulatur und sind bereits im Nachteil. Sie können diese Erholung erreichen, indem Sie nach dem Training oder vor dem Autofahren die Finger und Hände strecken, indem Sie eine Massage aller Unterarmmuskeln durchführen (oder durchführen lassen), damit diese sich entspannen können.
Seien Sie also vorsichtig, machen Sie Dehnübungen nicht bis zum Ende des Tages, sondern nach jeder Sitzung. Sie können Ihre Muskeln auch vor einem Wettkampf oder einer Trainingseinheit vorwärmen, allerdings bringt Ihr Motor nur dann seine optimale Leistung, wenn er betriebswarm ist. Dies lässt sich beispielsweise vorwärmen, indem man sich das bekannte Kirschkernkissen auf die Arme legt. Legt man ein solches Kissen kurz in die Mikrowelle, gibt es eine angenehme, gleichmäßige Wärme ab, die die Muskulatur entspannt und das anschließende Arbeiten erleichtert. Nennen Sie es ein passives Aufwärmen.
Eine Lösung ist natürlich die schnelle Operation, die viele Motocross-Fahrer schon einmal durchführen ließen, nämlich das Aufschneiden der Membranen, die die Muskelausdehnung begrenzen. Dadurch haben die Muskeln mehr Platz. Das ist eine gute Lösung, allerdings nur für diejenigen, die schon viel zu lange auf diese Weise trainieren und ihre Muskulatur durch einfache Methoden wie Dehnübungen und Massage nicht mehr ausreichend dehnen können. Fragen Sie Marnicq „Popeye“ Bervoets gerne, ob er die Dinge lieber anders gemacht hätte.
Natürlich müssen wir berücksichtigen, dass manche Menschen eine natürliche Veranlagung für eine schnellere Muskelkontraktion haben und für sie diese Operation manchmal unvermeidbar ist. Einfaches Dehnen und Massieren bringt bei diesen Reitern zwar etwas, kann die Muskulatur aber trotzdem nicht ausreichend entspannen. Doch die meisten Autofahrer können dies vermeiden.
Im Idealfall sollten Sie so viel wie möglich mit Ihren Beinen und Ihrem Körper korrigieren, wodurch Ihre Hände und Unterarme weitgehend entlastet werden. Sie bedienen die Hebel also nur mit den Händen und nehmen leicht Einfluss auf das Lenkrad. Ein zusätzliches Training der Unterarme ist daher sicherlich nicht die ideale Lösung. Für Anfänger ist dies notwendig, um Grundkraft zu erlangen. Geübte Motocross-Fahrer müssen lediglich durch gelegentliche gezielte Übungen die Unterarmmuskulatur erhalten. Aber sicher nicht in der Häufigkeit, mit der sie zum Beispiel ihre Beine trainieren.
Die Armpumpe sorgt außerdem dafür, dass kleine, gezielte Bewegungen wie sanftes Bremsen schwieriger zu kontrollieren sind. Besonders wenn das Spiel voranschreitet und es darauf ankommt, einen Unterschied zu machen, wirst du durch Arm Pump stark benachteiligt sein. Ein vorgewarnter Mann ist zwei wert. Wer nicht genau weiß, wie man seine Unterarmmuskulatur dehnt, findet im Netz jede Menge Tipps. Wenn Sie sich das alles nicht zutrauen (es gibt viele widersprüchliche Angaben im Internet), verweisen wir Sie an einen Sportarzt oder Physiotherapeuten.
Einige Tipps:
- Dehnen vor und nach dem Reiten
- Massieren Sie Ihre Muskeln oder lassen Sie sie massieren
- Versuchen Sie vorher, Wärme in Ihre Muskeln zu bringen
- Kämpfen Sie nicht mit Ihrem Lenkrad, sondern halten Sie es leicht in Ihren Händen
- Korrigieren Sie mehr mit den Beinen und dem Körper
- Überprüfen Sie, ob Ihre Hebel richtig positioniert sind, damit Sie nicht gezwungen sind, auf dem Motorrad zu sitzen
- Versuchen Sie, regelmäßig Motorrad zu fahren
- Geben Sie Ihren Muskeln die Möglichkeit, sich auszudehnen. Tragen Sie daher keine zu engen Handschuhe, Pullover oder Geschirre
- Erhalten Sie Ihre Armmuskulatur, indem Sie sie regelmäßig trainieren, ohne sie zu überlasten
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