Diga Procross KTM verlässt die Motocross-Weltmeisterschaft
Die deutsche Diga Procross KTM ist in den letzten Jahren in der Motocross-Weltmeisterschaft deutlich aufgestiegen. Aufgrund familiärer Umstände ist die Gründung der Familie Amian nun gezwungen, das Handtuch zu werfen. In diesem Jahr traten Liam Everts und Thomas-Kjer Olsen für das werksunterstützte Team an.
Nur sehr wenige Teams sind völlig unabhängig oder autark. Die gesundheitlichen Probleme von Guido Amian, der letzte Woche einen Herzinfarkt erlitt, haben große Auswirkungen auf das Erfolgsteam. Sohn Justin muss dadurch seine beruflichen Prioritäten ändern. Der Diga Procross KTM-Teammanager wird sich fortan auf die Diga Ingenieur GmbH, das Ingenieurbüro der Familie, konzentrieren.
Seit der Gründung im Jahr 2011 ist das Kölner Team Jahr für Jahr gewachsen. Nach Erfolgen im eigenen Land folgten starke Leistungen im EMX250, Davy Pootjes fuhr 2019 in Mantua auf das erste GP-Podium. Im Jahr 2021 gewann Diga mit Simon Längenfelder und Isak Gifting den Werksstatus als offizielles GasGas-Team. Für 2022 investierte das Team in einen neuen Renntrailer.
Auch für die Coenen-Brüder kommt der Rückzug von Diga Procross wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Lucas und Sacha befanden sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Team für die nächste Saison. Über die Pläne von Lucas und Sacha Coenen dürfte es bald Klarheit geben.
Justin Amian (Foto unten): „Mit Bedauern muss ich diese Entscheidung treffen. Doch die Realität lässt mir keine andere Wahl, als meine Verantwortung in der Geschäftsführung von Diga Ingenieur zu übernehmen. Diese Herausforderung lässt sich nicht mit der Führung einer Weltmeisterschaftsmannschaft auf hohem Niveau verbinden. Meine Absicht ist es, eines Tages zur Motocross-Weltmeisterschaft zurückzukehren, aber im Moment ist noch nicht klar, wie und wann das sein wird.“
Konkret bedeutet dies, dass sich Diga Procross KTM nach dem MX of Nations in Red Bud aus dem Fahrerlager zurückzieht. Wie lange Diga aus der Spitzenklasse verschwinden wird, lässt sich noch nicht abschätzen, aber die Familie Amian wird den Motorsport weiterhin unterstützen. Die neu gegründete Diga Academy, die talentierte Nachwuchsreiter anleitet, geht noch einen Schritt weiter.
Die mxmag-Redaktion wünscht Guido Amian gute Besserung und wünscht Justin viel Glück bei seiner neuen Herausforderung. Auch für die Motocross-Weltmeisterschaft kommt der Verlust von Diga Procross KTM ungelegen. Es scheint, dass auch 114 Motorsport, JT911 KTM und SDM Corse vor 2023 nicht mehr ins GP-Fahrerlager zurückkehren werden.
Tekst: Redaktion
Fotos: Ray Archer, erschossen von Bavo
Auch zum Lesen
Die Husky-Jungs über ihr Rennen in Lugo
Der superschnelle sechste MXGP fand in Lugo, im Zentrum Spaniens, statt. Lucas Coenen konnte seinen ersten Saisonsieg einfahren, während Mattia Guadagnini mit… wertvolle Punkte sammelte.VIDEO: Andrea Verona und Josep Garcia dominieren in Rumänien
Der 3. GP der Enduro-Weltmeisterschaft fand dieses Wochenende in Rumänien statt. Andrea Verona und Josep Garcia teilten sich die Siege. Steve Holcombe stellte seine Honda auf die…Ein medizinisches Update von Sidecarcrosser Jason Vandaele
Nach der zweiten Serie des Grand-Prix-Seitenwagencrosses in Heerde musste Jason Vandaele zu einer medizinischen Untersuchung ins Krankenhaus. Es gab eine gebrochene Rippe, zwei Brüche in seiner Augenhöhle ...Dano Verstraten bricht sich Schien- und Wadenbein
Letzte Woche stürzte Dano Verstraten im Training. Der Brabander brach sich Schien- und Wadenbein. Damit ist die Saison des 12-jährigen Crossfahrers vorzeitig beendet. …
Ihre Reaktionen