Geerts steht in einer beeindruckenden Aufholjagd immer noch auf dem Podium
An diesem Wochenende ging in Pietramurata die Siegesserie des Monster Energy Yamaha Factory MX2 Teams zu Ende. Jago Geerts gewann die erste Serie, hatte dann aber viel Pech. Doch nach einer beeindruckenden Aufholjagd landete der Weltcup-Spitzenreiter auf der dritten Stufe des Podiums. Thibault Benistant wurde Sechster, Rick Elzinga Elfter.
Das Crossodromo Ciclamino in Pietramurata – wunderschön im Schatten der Dolomiten gelegen – ist seit 1987 ein fester Bestandteil der FIM-Weltmeisterschaft. An diesem Wochenende machte der Weltcup dort bereits zum neunzehnten Mal Station. Die Monster Energy Yamaha Factory MX2-Fahrer fühlten sich auf der engen und kurvenreichen Strecke sofort wohl. Obwohl Jago Geerts in der letzten Runde des Qualifikationsrennens einen kleinen Ausrutscher machte, der ihn vom zweiten auf den vierten Platz zurückwarf. Thibault Benistant wurde knapp Zweiter, während Rick Elzinga – nach einem Sturz in der ersten Runde – vom 25. auf den zehnten Platz vorrückte.
Hole Shot
Strafe, diese Aufholjagd des Niederländers am Samstag. Denn wenn es in Pietramurata etwas Schwieriges gibt, dann ist es das Überholen. Ein guter Start ist daher sehr wichtig. Und Geerts – einer der erfahrensten MX2-Fahrer – weiß das besser als jeder andere. Der Weltcup-Spitzenreiter machte in der ersten Serie den Holeshot und erwischte Liam Everts am Steuer. Sein junger Landsmann übte während der gesamten Serie weiterhin Druck aus, aber Jago rührte sich nicht. Er blieb fehlerfrei und holte sich seinen vierten Seriensieg der Saison.
Benistant rückte schnell vom fünften auf den dritten Platz vor. Anschließend bombardierte der Franzose Everts mit Angriffen, konnte den zweiten Platz aber nicht übernehmen. Im Gegenteil, Mitte der Serie musste Thibault einen Platz an Adamo abgeben, woraufhin er als Vierter die Ziellinie überquerte. Nach einem schwierigen Start (16.) musste Elzinga erneut aufholen. Eines, das ihn auf P12 brachte.
Pech für Geerts
Kein Holeshot für Geerts in der zweiten Serie. Tatsächlich weit gefehlt. Der Vizeweltmeister wurde eingepfercht und kam erst als Zehnter durch die erste Kurve. Ein paar Kurven und einige clevere Überholmanöver später lag er bereits auf dem fünften Platz. Doch dann ging es schief. Geerts kam mit Adamo in Kontakt und fiel zu Boden. Er richtete sich recht schnell auf, wurde dann aber erneut geklopft. Erneut stürzte er, woraufhin er sich vom 29. Platz aus zurückkämpfen musste. Und er tat es! Geerts gelang ein hartes Überholrennen: von P29 auf P7. Gerade genug für einen wohlverdienten Podiumsplatz.
Benistant erwischte einen sehr guten Start (2.), konnte Spitzenreiter Längenfelder aber nicht unter Druck setzen. Im Gegenteil: Thibault kam nicht in seinen normalen Rhythmus und fiel auf den fünften Platz zurück. Elzinga verpasste seinen Start nach heftigen Auseinandersetzungen mitten im Hauptfeld. Der Niederländer musste an diesem Wochenende zum dritten Mal mit der Jagd beginnen. Und er hat sich wieder gut geschlagen, von P25 auf P11.
Geerts bleibt im Weltcup an der Spitze. Der Balenier liegt 22 Punkte vor Adamo, der vor Benistant auf den zweiten Platz vorgerückt ist. Elzinga ist Elfter.
#93 Jago Geerts
„Ein Grand Prix mit zwei völlig unterschiedlichen Serien. In der ersten Serie habe ich den Holeshot gemacht, danach konnte ich in meinem eigenen Tempo weiterfahren. Die Strecke war tückisch und rutschig, sodass leicht ein Fehler passieren konnte. Aber ich blieb bis zum Schluss konzentriert. Ein perfektes Rennen. In der zweiten Serie war mein Start nicht so gut, aber ich kam schnell in die Top Fünf. Dann tippte mich jemand zweimal an. Frustrierend. Dennoch kam ich von ganz hinten auf P7 zurück. Immer noch gut für das Podium. Daher kann ich mit dem Fahren selbst nur zufrieden sein.“
#198 Thibault Benistant
„Das war eindeutig nicht das Wochenende, das ich mir vorgestellt hatte. Sicherlich nicht nach dem großartigen Sieg in der Schweiz am vergangenen Wochenende. Ich lag in beiden Läufen immer vorne, konnte aber zu keinem Zeitpunkt um den Sieg mitspielen. Das war vor allem mental schwer zu verdauen. Ich habe mich auf dem Rad einfach nicht wohl gefühlt, es hat mir auch keinen Spaß gemacht. Ich muss das einfach akzeptieren, auch wenn es nicht einfach ist. Ich sollte es auf keinen Fall dramatisieren. An einem schlechten Tag die Plätze vier und fünf zu belegen: Alles in allem ist das gar nicht so schlecht. Weiter hart arbeiten und es in Portugal besser machen: Das ist jetzt das Ziel.“
#44 Rick Elzinga
„Der Grand Prix in Pietramurata wurde für mich zu einer Grand-Prix-Verfolgungsjagd. In der Qualifikationsserie startete ich etwa auf dem sechsten Platz, aber nach einer halben Runde geriet ich in einen Unfall. Ich kam von P25 auf P10 zurück. In der ersten Serie hatte ich einen guten Start, aber anfangs war mein Fahrverhalten schrecklich. Ich fiel auf den 20. Platz zurück, bin dann aber wieder auf den 12. Platz vorgerückt. Die zweite Serie hat wirklich alles getroffen: Ich hatte einen ziemlich guten Start, aber plötzlich blieb mir jemand mit dem Lenkrad im Hinterrad stecken. Ich konnte wieder mit der Jagd beginnen: vom letzten auf den elften Platz. Das Fahren selbst war recht gut. Allerdings bedeutet das noch kein gutes Ergebnis.“
Gesendet: Steven van Kempen/KEMCO
Galerie Foto: Yamaha Racing
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