Geerts auf der Bühne, Benistant kommt näher
Jago Geerts belegte beim Großen Preis von Indonesien trotz einer Handgelenksverletzung und Krankheit einen guten dritten Platz. Thibault Benistant, der in Sumbawa Vierter wurde, ist nun bis auf fünf Punkte an den Weltcup-Spitzenreiter Adamo herangekommen. Die FIM-Weltmeisterschaft ging für die Runden 10 und 11 nach Indonesien. Der erste Stopp an diesem Wochenende war Sumbawa: eine schnelle Strecke mit vielen Sprüngen, die letztes Jahr Schauplatz eines Grand Prix war. Am kommenden Wochenende reisen die Fahrer nach Lombok, wo ihnen eine brandneue Strecke präsentiert wird.
Das Wochenende begann für Geerts schlecht. Der Belgier, der nach seinem Handgelenksbruch noch nicht ganz fit ist, wachte am Samstag mit Fieber auf. Aufgrund seiner Erfahrung und Ausdauer gelang es ihm, im Qualifikationsrennen den siebten Platz zu belegen. Elzinga blieb auf dem neunten Platz hängen, Benistant parkte seine YZ250FM knapp auf dem zweiten Platz.
Hole Shot
Geerts fühlte sich am Sonntag etwas besser und das führte tatsächlich zu einem Holeshot in der ersten Serie. Jago war der Erste, der sich ins Feld stürzte, gefolgt von seinem Teamkollegen Elzinga. Und Benistant? Er musste sich vom 12. Platz zurückkämpfen. Geerts konnte seine Führungsposition nicht lange genießen. Der Vizeweltmeister stürzte in Runde 2 auf einer rutschigen Stelle und fiel auf den sechsten Platz zurück. Letztlich konnte er sich noch einen Platz verbessern, weil Elzinga an der Spitze Probleme hatte und auf den neunten Platz zurückfiel. Benistant machte den umgekehrten Schritt: Er verbesserte sein Fahrverhalten nach und nach und kletterte vom 12. auf den 6. Platz.
Drei Zehntel
Ein weiterer guter Start für Geerts in die zweite Serie. Als Dritter startete er und rückte schnell auf den zweiten Platz vor. Eine Position, die er mit aller Kraft verteidigte. Horgmo versuchte alles, scheiterte aber. Lediglich Everts schaffte es in der Schlussphase, an Jago vorbeizukommen. Teamkollege Benistant – der als Sechster gestartet war – kam in den letzten Runden sehr stark nach vorne, blieb aber im Lenkrad von Geerts stecken. Dem Franzosen fehlten drei Zehntelsekunden! Nur kein GP-Podium für Benistant, sondern für Geerts. Ein enormer Aufschwung für den Belgier nach der Handgelenksverletzung, die ihn für zwei GPs pausieren ließ. Benistant hat im Titelkampf gute Arbeit geleistet. Der Franzose schloss den Rückstand auf Weltcup-Spitzenreiter Adamo von 13 auf 5 Punkte auf. Elzinga fuhr eine eher anonyme zweite Serie und belegte den dreizehnten Platz.
#93 Jago Geerts
„Ich bin mit dem Ziel hierher gekommen, auf dem Podium zu stehen, aber am Samstag bin ich mit Fieber aufgewacht. Halsschmerzen, Schleim … Ein grippeähnliches Gefühl. Ich war also nicht in meinem normalen Zustand. Der Sonntag war etwas besser. Obwohl ich spürte, wie meine Energie während der Serie nachließ. Besonders bei dieser Hitze. Am Ende der Serie war ich völlig leer. Angesichts der Umstände bin ich mit diesem dritten Platz sehr zufrieden. Und auch positiv: Mein Handgelenk stört mich kaum noch. Am Montag reise ich nach Lombok. Die Botschaft lautet jetzt: Ausruhen und genesen.“
#198 Thibault Benistant
„Ich hatte im ersten Lauf einen sehr schlechten Start, danach musste ich hart arbeiten, um auf den sechsten Platz vorzurücken. Im zweiten Lauf war mein Start besser, aber ich habe in den ersten fünfzehn Minuten immer Schwierigkeiten, den richtigen Rhythmus, das richtige Tempo zu finden. Dafür muss ich dringend eine Lösung finden. Ein sechster und vierter Platz in den Vorläufen: Alles in allem nicht so schlecht. Es gibt eine gewisse Regelmäßigkeit in meinen Auftritten. Dadurch sammle ich weiterhin ordentlich Punkte für die Meisterschaft. Das ist positiv.“
#44 Rick Elzinga
„Ein seltsames Wochenende. Für mich hat es jedoch gut angefangen. Ich habe mich bei diesem Kurs sofort wohl gefühlt. Der beste Beweis war das Zeittraining, bei dem ich die zweitschnellste Zeit gefahren bin. Ich bin auch sehr gut in die erste Serie gestartet. Ich hatte einen tollen Start und konnte mich zehn Minuten lang unter den ersten Drei halten. Doch dann sank ich langsam und nach zwanzig Minuten hatte ich überhaupt keine Energie mehr. Das hat man auch in der zweiten Staffel gesehen. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit haben mir hier wirklich zu schaffen gemacht. Und daraus resultierte ein zwölfter Platz. Mehr war leider nicht drin.“
Gesendet: Steven van Kempen/KEMCO
Galerie Foto: Yamaha
Auch zum Lesen
Teilnehmerliste MXGP von Galizien in Lugo
Der sechste MXGP dieses Jahres findet an diesem Wochenende im spanischen Lugo statt. Nach dem portugiesischen Schlammbad von Agueda erwartet die Weltcup-Spitzenreiter eine ganz andere Art von Rennstrecke unter dem…Test: Die unzerbrechlichen Hebel von Polisport
Brems- und Kupplungshebel sind bei einem Unfall manchmal abgebrochen, aber das war noch nie anders. Polisport hat intensiv über dieses Thema nachgedacht und verfügt nun über einen unzerbrechlichen Hebel an der…Jens Walvoort über seinen Großen Preis von Portugal
In Agueda gelang es Jens Walvoort, beim fünften Grand Prix der Saison einen großen Eindruck zu hinterlassen. Der KTM-Fahrer belegte in der Tageswertung den sechsten Platz, Walvoort ist nun Sechzehnter...EnduroGP: Interview mit Jamie McCanney
Manxman Jamie McCanney schrieb letztes Jahr EnduroGP-Geschichte, indem er als Privatfahrer die E1 in der Slowakei gewann. Der 29-jährige Veteran hat eine lange und glänzende Karriere hinter sich, aber…
Ihre Reaktionen