VIDEO: Ein Test der exotischen Aprilia V Twin MXV450
Nächstes Jahr wird Triumph mit einem kompletten MX2-Team ins Motocross kommen und es mehren sich auch Gerüchte, dass Ducati im Jahr 2025 den gleichen Schritt gehen will. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Motorradmarken aus dem Straßenrennsport den Schritt ins Motocross wagen. Das letzte Mal geschah dies im Jahr 2007, als Aprilia eine exotische Maschine mit der Typenbezeichnung MXV450 auf den Markt brachte.
Die Aprilia unterschied sich in jeder Hinsicht von einem gewöhnlichen Dirtbike. Der Motor war in einem Rohrchassis montiert, war aber Teil der tragenden Struktur. Besonders dieser Motor war etwas ganz Besonderes, denn es war ein V-förmiger Zweizylinder mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung. Die italienische Marke war kein Pionier, denn 1981 hatten sowohl Honda als auch Gilera ein experimentelles Zweizylinder-Dirtbike, das jedoch schnell von der FIM verboten wurde.
Als Aprilia die MXV450 herausbrachte, wurde diese Regel aufgehoben, aber wenig später wurde der Zweizylinder von der AMA verboten. Die Regeln in den USA unterscheiden sich von denen der Motocross-Weltmeisterschaft. Zur Teilnahme am AMA Supercross und Nationals ist eine Marke nur dann zugelassen, wenn das angebotene Modell mindestens 400 Einheiten produziert. Für den MXV450 sind keine genauen Zahlen bekannt, es scheint jedoch, dass er nie die Schwelle von 400 Einheiten erreicht hat. Anschließend beseitigte die American Motorcycle Association alle Zweifel, indem sie den Zweizylinder endgültig für den Wettbewerb verbot.
Wir erinnern uns hier in Europa vor allem an die Erfolge einiger Belgier und eines Neuseeländers auf der Aprilia. Sowohl Manuel Priem als auch Cédric Melotte waren auf der Maschine der Italiener aktiv, aber auch Alessio Chiodi, Julien Bill und Joshua Coppins waren Werksfahrer für das Team Aprilia. Letzterer wollte der erste Fahrer in der Geschichte werden, der einen GP-Motocross auf einem Zweizylinder gewann. Die Idee war toll, aber leider etwas zu ambitioniert. „The Lizard“ belegte 2010 den 12. Platz in der MX1-Weltmeisterschaft und zog sich dann endgültig als Motocross-Fahrer zurück.
Unsere britischen Freunde von 999lazer konnten für einen Test eine MXV450 in die Hände bekommen. Außerdem haben sie sich die Technik, die die Ingenieure beim Aprilia-Motocross-Bike einsetzen, genauer angeschaut.
Tekst: Danny Hermans
Fotos: archivieren
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