Technologie: Das müssen Sie über Lithium-Ionen-Batterien wissen
Heutzutage verwenden alle Dirtbike-Hersteller Lithium-Ionen-Batterien zum Starten des Motors. Nur Suzuki verwendet ein System, das keine Batterie benötigt: Es wird Kickstarter genannt. Ken Roczen ist der Einzige, der es (erfolgreich) schaffen muss, seine Maschine zum Leben zu erwecken. Aber wir müssen über die Batterie in Ihrem Dirtbike sprechen.
Wenn Sie ein neues Motorrad haben, besteht eine gute Chance, dass es eine Lithium-Ionen-Batterie enthält. Das sind gute Nachrichten, denn die Technologie bietet viele Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Blei-/Säurebatterie. Sie verfügt über die dreifache Startleistung, wiegt nur 1/3 des Gewichts einer herkömmlichen Batterie und hat eine längere Lebensdauer. Sie können diesen Batterietyp auch in jeder beliebigen Position montieren, in vielen Fällen sogar verkehrt herum.
Was ist CCA?
Auf jeder Batterie ist eine Zahl angebracht, die den Kaltstartstrom angibt. Sie wird in CCA ausgedrückt, was für Cold Cranking Amps steht und die Stromstärke bei -18 Grad Celsius für einen 30-sekündigen Anlassvorgang angibt. Die Belastungsspannung muss während des Tests über 9,6 Volt bleiben. Je höher diese Zahl ist, desto mehr Anlaufstrom steht zur Verfügung. Dies ist also die wichtigste Zahl auf einer Batterie.
Wie funktioniert ein Lithium-Ionen-Akku?
Die positiv geladenen Lithiumionen bewegen sich durch die Batterie zur Kathode, während die negativ geladenen Elektronen durch einen Kreislauf außerhalb der Batterie von der Anode zur Kathode wandern. Dieser externe Elektronenfluss versorgt den Anlasser mit Strom. Beim Laden des Akkus ist der Vorgang umgekehrt. Elektronen werden durch eine externe Spannung zur Graphitelektrode gedrückt, wo sie die Reduktion positiver Lithiumionen im Elektrolyten erzwingen, sodass die positiven Lithiumionen von der Lithium-Kobaltoxid-Elektrode zurück zum Graphit wandern.
Was ist in einem Lithium-Ionen-Akku enthalten?
Es gibt vier (im Falle einer 12-Volt-Batterie) Lithium-Ionen-Zellen mit 3,2 Volt in Form von zusammengeklebten rechteckigen Platten oder in manchen Fällen runde, längliche Batteriezellen, die der Form einer AA-Batterie ähneln. Es enthält außerdem eine Leiterplatte zur Steuerung des Ladestroms, das sogenannte BMS, was für Battery Management System steht. Dieses System stellt sicher, dass jede Zelle die richtige Menge an Ladestrom erhält und keine Überspannung entsteht.
In vielen Fällen enthält das BMS auch einen UVP, den sogenannten Under Voltage Protection. Das UVP sorgt dafür, dass sich ein Lithium-Ionen-Akku selbst abschaltet, um eine zu tiefe Entladung zu verhindern. Das ist einer der wenigen Nachteile dieser Technologie: Ein Lithium-Ionen-Akku übersteht eine vollständige Entladung nicht. Ein gutes Erhaltungsladegerät verfügt daher über eine sogenannte Wake-up-Funktion, um ………. einen tiefentladenen Akku aufzuwecken. äh ……. aufwachen.
Wenn der Akku gemäß den Anweisungen des UVP zu lange im Sicherheitsmodus belassen wird, kann es zu einem Bruch kommen. Dann ist Ersatz die einzige Option. Ein weiterer Minuspunkt: Dieser Batterietyp entlädt sich bis zu 4-mal schneller als ein Blei-/Säure-Akku, wenn zusätzliches Zubehör wie ein Tracker eingebaut ist. Und dieser Akku mag es nicht kalt. Das Starten bei extremer Kälte ist schwieriger als mit einer herkömmlichen Batterie. Lithium-Ionen-Akkus erhitzen sich schnell.
Bei einem Straßenrad das Licht kurz eingeschaltet zu lassen (max. 30 Sekunden) schont den Akku. An einem Dirtbike gibt es kein Licht, daher drückt man in regelmäßigen Abständen mehrmals kurz den Starterknopf, um Wärme in den Zellen der Batterie zu erzeugen. Einige (teurere) Akkus verfügen über eine oder mehrere eingebaute LEDs, mit denen Sie den Ladezustand per Knopfdruck anzeigen können.
Wie pflegen?
Wenn Sie das Motorrad viel fahren, ist dieser Batterietyp wartungsfrei. Bei längerem Stillstand des Motors ist jedoch Vorsicht geboten. Dann ist es sinnvoll, den Akku gelegentlich mit dem richtigen Ladegerät aufzuladen. Verwenden Sie kein herkömmliches Ladegerät für Blei-/Säure-Akkus, da diese den Zellen eines Lithium-Ionen-Akkus nicht schaden. Ein Ladestrom über 14,4 Volt ist schädlich (aufgrund des Desulfatisierungsprogramms eines herkömmlichen Ladegeräts).
Verwenden Sie daher für Lithium-Ionen-Akkus vorzugsweise ein Erhaltungsladegerät. Die Geräte sind mit den richtigen Wartungsprogrammen ausgestattet und können über das oben genannte UVP einen stark entladenen Akku „aufwecken“. In unserer Werkstatt verwenden wir ein Ctek CT5 Powersport Erhaltungsladegerät. Dies ist für alle Batterietypen wie Blei/Säure, AGM, Gel und Lithium-Ionen geeignet.
Tekst: Danny Hermans
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